Fünf Brotbäckerinnen werden heuer beim zweitägigen Lesachtaler Dorf- und Brotfest in der Volksmusikakademie Brot backen. Neben Tanja Guggenberger, Rosa Lanner, Anita Stöffler und Andrea Unterguggenberger wird auch die 25-jährige Sophie-Madeleine Stabentheiner erstmals mit dabei sein. „Mein Brot beinhaltet Weizen- und Roggenvollkornmehl vom Jöhrerhof in Tscheltsch, Sauerteig, Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Sesam, Roggenschrot, sowie Wasser, Salz und Brotgewürz“, verrät die aus Stabenthein bei Liesing stammende Jungbäuerin.

Wie viel sie jeweils von den Zutaten verwendet, will sie nicht verraten. „Das ist das Geheimnis jeder Brotbäckerin“, sagt Stabentheiner, die vor fünf Jahren ihr erstes Brot gebacken hat. „Damals hat mir meine Mutter Elfriede alles aufgeschrieben und ich habe mich an ihre Vorgaben gehalten. Natürlich hat sie mich darauf aufmerksam gemacht, worauf ich besonders achten muss.“

Stabentheiner: „Zum Brot backen braucht es viel Leidenschaft“
Stabentheiner: „Zum Brot backen braucht es viel Leidenschaft“ © Hans Guggenberger

Laibe werden am Morgen geformt

Der perfekte Teig muss sich alleine von der Knetmaschine lösen, wichtig ist auch, dass er Zeit zum „Gehen“ hat. Die Stabentheiners lassen ihn oft über Nacht stehen, somit können sich die Bakterien schön entfalten und am Morgen werden die Laibe geformt und später in den Ofen geschoben. Im Sommer bäckt hauptsächlich Seniorchefin Elfriede, da Sophie-Madeleine mit der Landwirtschaft und den Gästen beschäftigt ist. Ab Herbst steht sie dann wieder in der Backstube.

Das einzige Brotbackhaus

In Stabenthein steht auch das einzige Brotbackhaus des Lesachtals. Vor zehn Jahren wurde es renoviert und seitdem wird darin gebacken. Drei verschiedene Brote, die nur mit Sauerteig gebacken werden, stehen wöchentlich auf dem Plan. „Das Lesachtaler Bauernbrot, unser Hausbrot, hier ist nicht nur Vollkornmehl von Lesachtaler Bauern, sondern auch Weizen- und Roggenbrotmehl dabei. Im „G‘sundn Broat“, werden unter anderem Waldstaude-, Roggenmehl und Heublumen verarbeitet. Dieses Brot hat meine Mutter mit dem Chirurgen Georg Lexer entwickelt.“

Das Brot backen hat Stabentheiner von ihrer Mutter gelernt
Das Brot backen hat Stabentheiner von ihrer Mutter gelernt © Hans Guggenberger

„Zum Brotbacken muss man sich Zeit nehmen und man braucht viel Leidenschaft“, verrät Sophie Madeleine, „wenn man Anfänger ist, sollte man sich auf viele Fehlversuche einstellen, aber man sollte sich nicht entmutigen lassen“. Für Stabentheiner sind gute Zutaten ganz wichtig. „Freilich kann man auch billige Mehle verwenden. Es ist wie bei jedem Lebensmittel, man macht es für sich selber, für die eigene Gesundheit, da sollte man nach Möglichkeit auf Produkte der eigenen Region zurückgreifen.“

Im Dorfladen verkauft

Im Winter wird ein- bis zweimal pro Woche gebacken. Im Sommer ist man derzeit bei vier Backtagen. „Unser Brot wird im Dorfladen in Birnbaum und beim Lesachtaler Fleischer Markus Salcher in St. Lorenzen verkauft. Auf der Steinecken- und der Oberrasteralm kann man unser Brot mit Aufstrichen und Brettljausen genießen.“