Seit zehn Jahren fliegt Tobias Guggenberger aus St. Lorenzen im Lesachtal mit Drohnen. „Begonnen habe ich mit einer ganz einfachen Phantom 1 von DJI“, erinnert sich der Bergretter in Ausbildung, der sich später über eine Plattform immer bessere Flugobjekte für einige Monate auslieh und so seine Flugkünste verbesserte.

Die Bergrettungsortsstellen Obertilliach und Lesachtal haben im Vorjahr gemeinsam eine professionelle Einsatzdrohne gekauft. Sie soll die Bergretter bei Ernstfällen, aber auch bei Übungen, unterstützen. Guggenberger, schon seit mehreren Jahren aktives Mitglied der Bergrettung Lesachtal, erklärte sich mit anderen Kollegen bereit, die Drohne bei Einsätzen zu steuern. „Dazu war es notwendig, dass ich den Drohnenführerschein der Klasse A1, A2 und A3 besitze“, erzählt der 27-Jährige.

Bei Alarmierungen abrufbar

Seit dem erfolgreichen Abschluss des BOS Kurses in Linz ist er Kärntens erster Drohnenpilot der Bergrettung. Mit seiner Qualifikation darf er Einsatzdrohnen auch in Menschennähe fliegen. „Dies ist besonders bei Sucheinsätzen in schwierigem alpinen Gelände wichtig“, sagt der Drohnenpilot. Das vier Kilogramm schwere Fluggerät hat eine Wärmebildkamera und ist auch für nächtliche Einsätze geeignet. „Mich freut es, dass ich meine beiden Hobbys, Bergsteigen und Technik, nun dafür einsetzen kann, anderen zu helfen. Dafür ist mir keine Mühe zu groß und keine Übung zu lang“, beschreibt Guggenberger seine Tätigkeit.

Sein Einsatzgebiet ist Osttirol und Oberkärnten. „Beim Waldbrand in Sillian im heurigen Frühjahr hatte ich meinen ersten Einsatz“, berichtet er stolz. „Wir sind mit der Einsatzdrohne zwei Tage lang die Glutnester abgeflogen“. Beruflich ist Guggenberger bei der Firma Hella in Abfaltersbach in der Produktentwicklung beschäftigt und bei Alarmierungen abrufbar. „Geflogen wird meistens zu zweit. Einer bedient die Kamera und einer fliegt die Drohne“, erklärt der Drohnenpilot. „E“-Übungsflüge mit dem mehrere tausend Euro teuren Fluggerät sind wichtig, um einen Eindruck für verschiedene Situationen wie Nachtflüge zu bekommen.

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