Die große Zahl an Modemarken, 440 Quadratmeter Verkaufsfläche und der ausgesprochen gute Service machen das Erfolgsrezept des Modezentrums Reiter in Obervellach aus. Seit 1954 hat sich Familie Reiter dem Textilhandel verschrieben. Damen und Herren werden vom sechsköpfigen Team in Modefragen kompetent beraten. Die Modebranche ist einem großen Wandel ausgesetzt. Der Online-Handel hat seit der Pandemie zugenommen und die seit Jahren steigenden Lebenserhaltungskosten verringern die Ausgaben bei Bekleidung.

Dem trotzen Franz und Michaela Reiter, die Geschäftsführer des Modenzentrums, erfolgreich. Franz Reiter: „Unsere Zielgruppe ist breit gefächert und umfasst alle Altersklassen. Kunden kommen aus allen Regionen Kärntens und Osttirols zu uns, weil sie die Markenvielfalt und die Zeit, die wir uns für sie nehmen, zu schätzen wissen.“

Modehandel und Landwirtschaft

Franz Reiter, der für den gesamten Einkauf zuständig ist, sorgt dafür, dass die Regale mit aktueller Mode, Unterwäsche, Strumpfwaren, Accessoires und Abendmode gut gefüllt sind. „Einzig den Schuhhandel überlasse ich dem benachbarten Schuhgeschäft Rieder“, sagt Reiter, dessen Steckenpferd es ist, Bräutigame einzukleiden. Die familieneigene Landwirtschaft hat der Modehändler bereits an Sohn Christoph übergeben. Im Ort trägt er seit jeher den Spitznamen „Kleiderbauer“. Tochter Verena Podesser arbeitet im Modegeschäft mit, Tochter Franziska hat ihren Weg abseits der Mode eingeschlagen.

Franz und Michaela Reiter, Barbara Muhic und Verena Podesser (hinten). Vorne: Barbara Reiter und Jenny Zraunig
Franz und Michaela Reiter, Barbara Muhic und Verena Podesser (hinten). Vorne: Barbara Reiter und Jenny Zraunig © KK/Modezentrum Reiter

Die vierte Generation steht in den Startlöchern. Schwiegertochter Barbara Reiter ist seit neun Jahren im Betrieb und spricht viele Kunden via soziale Medien an, indem sie Videos und Fotos von der aktuellen Mode postet. Im Mai veranstaltete sie mit dem Kosmetiksalon Manuela, dem Haarstudio Elisabeth Steiner, Rieder Shoes, Intersport Mentil und Nitsch United Optics auf dem Hauptplatz in Obervellach eine Modeschau, die von den Kunden sehr gut angenommen wurde.

Die Wurzeln des Familienbetriebes reichen bis 1935 zurück: „Mein Großvater Franz Reiter gründete in Flattach eine Schneiderei, die während des Zweiten Weltkriegs von meiner Großmutter Cäcilia geführt wurde“, schildert Franz Reiter. 1954 entschied man sich für den Umzug nach Obervellach. Das ehemalige Café Ponholzer wurde dafür angemietet. „Die Schneiderei wurde geschlossen, stattdessen ein Textilhandel gegründet. Nach dem frühen Tod meines Großvaters im Jahr 1967, übernahmen meine Tante Josefine Lerchbaumer und mein Vater Franz den Betrieb“, sagt Reiter, der das Geschäft 1991 mit Ehefrau Michaela übernommen hat.

1954 gründete Franz Reiter einen Textilhandel in Obervellach
1954 gründete Franz Reiter einen Textilhandel in Obervellach © KK/Modezentrum Reiter

In den Jahren 2001 und 2003 wurde die Fläche des Geschäfts, das 1983 käuflich erworben wurde, von 110 auf 440 Quadratmeter Verkaufsfläche vergrößert. „Der nächste Umbau soll in den kommenden zwei bis drei Jahren erfolgen, damit unsere Schwiegertochter gute Bedingungen für die Fortsetzung des Betriebs hat“, schildert der 61-Jährige. Wer übrigens Lust hat, Teil des Mode-Teams zu werden, es werden noch zwei Mitarbeiterinnen gesucht. Pläne für ein Jubiläumsfest werden bereits geschmiedet, es wird voraussichtlich im Herbst stattfinden.