Nahe der Möll in der Gemeinde Obervellach, genauer gesagt beim Campingplatz „Aktiv-Sport-Erlebins-Camp Pristavec“ befindet sich auf einer Fläche von rund 1100 Quadratmetern ein öffentlicher Garten. Das Besondere daran? Es ist ein Gemeinschaftsgarten des Vereins „Slow Food Garten Obervellach“ mit Obmann Matthäus Paul Wachter. Dabei handelt es sich um ein gemeinschaftliches Projekt, das vor einem Jahr ins Leben gerufen wurde und Leute zusammenbringt, die gemeinsam Pflanzenanbau betreiben. Hinter der Idee steht der Verein „Slow Food Village“. Der Garten ist frei zugänglich, jeder kann hineingehen und den Anbau – alles ist dort beschriftet – begutachten. Wachter: „Das Ernten ist allerdings den Vereinsmitgliedern vorbehalten. Das ist eine Gemeinschaftsfläche, es gibt keine Beete, die irgendwem gehören.“

Nach dem „Brainstorming“ wurde gleich geplant und umgesetzt: Zunächst wurden Spenden von der Gemeinde samt Bürgermeister sowie Produzenten eingeholt und es ging an die Grundstückssuche. „Bei Camping Pristavec fanden wir eine Wiese. Die Betreiber fanden die Idee toll, weil sie selbst schon einen Garten anlegen wollten, nur aus Zeitgründen nie dazu kamen“, sagt Susanne Keuschnig, Sprecherin des Slow Food Village. Schon wurde die Wiese umgegraben und mit der Errichtung des Gemeinschaftsgartens samt Gartenküche begonnen.

Gemeinsam ernten

Wachter: „Im Garten wollen wir der Bevölkerung das Thema Slow Food näherbringen. Es ist eine optimale Möglichkeit für Menschen, die in einer Wohnung leben und keinen Garten haben, trotzdem selbst Gemüse anzubauen und das in einer Gemeinschaft, wo man voneinander lernen kann.“ Derzeit gehören dem Verein 14 Leute aus unterschiedlichsten Beweggründen und aller Altersklassen an. „Es können gerne weitere Mitglieder beitreten“, sagt Keuschnig. Das Spannende an der Arbeit sei, dass sich hierbei Menschen gefunden haben, die sich zuvor nicht kannten und zu einer Gemeinschaft wurden.

Doch der Gemeinschaftsgarten habe neben dem Anbau von Gemüse und Obst noch einen weiteren positiven Aspekt: die Wissensvermittlung. Im Slow Food Garten werden Seminare und Workshops angeboten. Ein weiterer Kooperationspartner sei die Gastronomie: „Wir haben vergangenes Jahr eruiert, was wir geerntet haben und dann einen Garten-Burger kreiert. Im Restaurant ‚Grillkunst‘ war dieser eine Woche auf der Speisekarte“, so Wachter weiter. Alle Zutaten bis auf das Korn für die Burgerbrötchen stammten aus dem Garten. Dieses Jahr steht der Ausbau der Infrastruktur im Garten auf dem Programm. So plane man den Bau einer Feuerstelle und Bänke. Außerdem wird der Verein wieder bei der Marktzeit in Obervellach dabei sein und einmal aufkochen.