Das letzte örtliche Entwicklungskonzept für die Gemeinde Lesachtal wurde 2009 erstellt. Nun hat das Amt der Kärntner Landesregierung alle Gemeinden dazu verpflichtet, für diese Entwicklungskonzepte neue Bestandsaufnahmen zu machen und zukunftsorientierte Vorhaben auszuarbeiten. Dazu hat die Lesachtaler Gemeinde das Raumplanungsbüro „Raumschmiede“ unter Thomas Kranebitter aus Osttirol als fachliche Unterstützung engagiert. Dieser Betrieb arbeitet schon seit mehreren Jahren erfolgreich am Projekt „vier Gemeinden – ein Lebensraum“. Hier werden gemeinsame Projekte mit den Osttiroler Gemeinden Kartitsch, Obertilliach, Untertilliach und dem Lesachtal geplant.

Strukturwandel in der Landwirtschaft

Ein Steuerungsteam aus Politik und Wirtschaft wird gemeinsam mit dem Osttiroler Raumplanungsbüro ein Zukunftskonzept für das Lesachtal entwickeln. Von der Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung, der Baustruktur, Sozial- und Freizeiteinrichtungen, Verkehrswege, erneuerbare Energien bis zu den kulturellen Einrichtungen sollen möglichst alle Teilbereiche einbezogen werden. Das Sturmtief „Vaia“ 2018 hat auch gezeigt, das auch von Naturgefahren gefährdete Bereiche mit zu berücksichtigen sein wird. „Die von der Steuerungsgruppe erarbeiteten Themenbereiche werden wir in Bürgerversammlungen den Lesachtalern vorstellen“, versichert Bürgermeister Windbichler.

Für die Gemeinde Lesachtal wurde ein neues örtliche Entwicklungskonzept erstellt
Für die Gemeinde Lesachtal wurde ein neues örtliche Entwicklungskonzept erstellt © Hans Guggenberger

Erhaltung der Kulturlandschaft

Er nennt auch konkrete Beispiele: So sollte der Baulandbestand erhoben werden, wo kann Bauland für neue Gewerbebetriebe geschaffen werden, erneuerbare Energie bildet ein Schwerpunktthema. „Im Tal gibt es noch viele Seitenbäche, die durchaus umweltschonend für erneuerbare Energie genutzt werden könnten“, betont Windbichler und könnte auch eine Steigerung der Finanzkraft der Gemeinde darstellen. Ein Schwerpunktthema wird die Erhaltung der Kulturlandschaft des Lesachtales sein. Die Landwirtschaft ist einem großen Strukturwandel ausgesetzt. Kleinbauern schließen, durch die immer strengeren Auflagen ihre Ställe und verzichten auf die Bewirtschaftung ihrer Flächen.

Zentrale Themen werden auch die Erhaltung der Infrastruktur, insbesondere das umfangreiche Wegenetz zu den einzelnen Ortschaften aber auch die Stärkung der Wirtschaft im Tal sein, denn sie sorgten für viele Arbeitsplätze. „Es zahlt sich aus, an den Projekten intensiv zu arbeiten“, ermuntert Windbichler, „wir haben den Tiefststand der Abwanderung überwunden und seit zwei Jahren nimmt die Bevölkerung wieder zu“.