Kärnten als Land der Öffimuffel? Nicht unbedingt. Das südlichste Bundesland Österreichs versucht dieses schlechte Image loszuwerden. Alleine im Vorjahr wurden im Nahverkehr kärntenweit 7,3 Millionen Reisende gezählt. Besonders im Steigen ist laut den ÖBB die Gruppe der Pendler sowie Touristen. Das führt wiederum zu Herausforderungen bei den Park&Ride-Parkplätzen, die immer öfters schon in aller Früh ausgelastet sind. So auch am Bahnhof in Spittal.

Auf das Problem angesprochen, heißt es von den ÖBB, dass derzeit keine Beschwerden bekannt sind. Die ÖBB sprechen lediglich von einer „sehr guten Auslastung.“ Eine Erweiterung der Parkplätze sei derzeit nicht angedacht. „Die Park&Ride- und Bike&Ride-Anlage in Spittal-Millstättersee wurde 2012 erweitert und ist mit 307 Pkw-Stellplätzen die mit Abstand Größte in Kärnten. Mit 174 Bike&Ride-Stellplätzen ist sie auch die zweitgrößte für Fahrräder im Bundesland, hinter Klagenfurt. Der Bedarf wird aber laufend evaluiert“, heißt es auf Anfrage der Kleinen Zeitung von ÖBB-Pressesprecherin Rosanna Zernatto-Peschel.

Die Stadt selbst verfügt aktuell über keine Park&Ride-Anlagen. Sie verweist aber auf mehrere Dauerparkplätze, die der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung stehen. „Im Nahbereich des Bahnhofes befindet sich beim Roten Kreuz ein großer Parkplatz im Eigentum der Stadt. Die dort befindlichen dutzenden Dauerstellplätze können auch von den Pendlern kostenlos benutzt werden“, sagt Bürgermeister Gerhard Köfer (Team Köfer). Weitere kostenlose Stellplätze befinden sich beim Parkplatz bei der evangelischen Kirche oder zwischen der Hösslgasse und der B100 (Nähe Kreisverkehr P&G).

Um jedoch für weiteren Ansturm gerüstet zu sein, könnten bereits im kommenden Jahr - so wie in Villach und Klagenfurt geplant - am Bahnhof in Spittal sogenannte Zufahrtskontrollen eingeführt werden. Das kostenlose Parken soll dann nur mehr für Bahnkunden mit einer gültigen Fahrkarte möglich sein. „Dazu wird eine berührungslose Zutrittskontrolle errichtet, über die genauen Nutzungsbedingungen, die kärntenweit gleich sein werden, wird noch mit dem Land verhandelt“, sagt Zernatto-Peschel. Wann genau diese Zugangskontrollen in Spittal eingeführt werden, ist laut den ÖBB noch offen. Davon ausgenommen sein wird der Bahnhof in Hermagor, dort gibt es laut den ÖBB keine Probleme mit überfüllten Parkplätzen.

S-Bahn könnte bald bis nach Pusarnitz fahren

Um den Bahnhof in Spittal zusätzlich zu entlasten, wird derzeit auch noch ein anderes Projekt geprüft. Laut Zernatto-Peschel laufen aktuell Gespräche betreffend einer Verlängerung der S-Bahn bis Pusarnitz, um „den Reisenden dort den Umstieg auf die Regionalbusse ins Möll- und Drautal zu erleichtern“. Außerdem könnten dadurch Busfahrten in das Stadtgebiet von Spittal reduziert werden, heißt es. Details dazu gäbe es aber noch nicht.