"Die Pop-up-Store-Kooperation mit dem Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds ist in Wolfsberg eine wahre Erfolgsgeschichte", schwärmte Wirtschaftsstadtrat Christian Stückler (SPÖ) bei der Vorstellung der Gewinner für die neue Pop-up-Förderperiode des Kärntner Wirschaftsförderungsfonds (kurz: KWF). "Im ersten Jahr gab es nur eine Bewerberin, im sechsten Jahr waren es heuer 14 Bewerber", sagte Stückler, der die Idee dahinter erklärte: "Jungunternehmer können eine Geschäftsidee ausprobieren und erfahrene Unternehmen können etwas Neues versuchen."
Die Jury kürte heuer 5 von 14 Bewerbern zu Siegern. Diese erhalten vom KWF je 4000 Euro Preisgeld für ihr Projekt. "Bewertet wurde nach Kriterien wie Wirtschaftlichkeit der Geschäftsidee, Stärkung der Innenstadt, Beitrag zum Branchenmix oder Nachhaltigkeit", erklärte Projektkoordinatorin Patrica Radl-Rebernig.
Gewonnen haben folgende Unternehmerinnen und Unternehmer: die Soziale Betriebe Kärnten GmbH (SBK), Simona Ozwirk und Emiliano Fabbricatore (Sapori di vini Handels OG), die Lavanttaler Tischlergemeinschaft, Shimen Oyunsaikhan sowie Manuel Grassler. Grassler, der sich am Getreidemarkt in Wolfsberg niederlassen möchte, wird unter dem Schlagwort "Playability" Trainings und Workshops anbieten. Der Innovations- und Organisationsberater wolle mit seinen Kunden spielerisch neue Perspektiven entwickeln. Die aus der Mongolei stammende Shimen Oyunsaikhan, die im Vorjahr die Meisterprüfung als Damenkleidermacherin absolviert hat, macht sich mit einer Ethno-Maß- und Änderungsschneiderei selbstständig. "Mein Wunsch ist es, in der Innenstadt ein Geschäftslokal zu finden", sagt Oyunsaikhan, die bei "Doren Design" tätig war und auch Mode entwerfen wird. "Ich kombiniere den Ethnostil mit alltäglichen Kleidungsstücken", verrät sie.
Fußabdruck von Holz verringern
Unter dem Titel "Der Lavanttaler Tisch" plant die seit beinahe 30 Jahren bestehende Lavanttaler Tischlergemeinschaft einen Schau- und Verkaufsraum in der Altstadt. "Unserer Meinung nach wird dem heimischen Holz zu wenig Bedeutung geschenkt", sagte der Obmann Klaus Penz. Daher wollen die Tischler im Wolfsberger Zentrum Tische und andere Möbelstücke ausstellen, die aus dem Holz von Bäumen im Lavanttal angefertigt wurden.
Simona Ozwirk und Emiliano Fabbricatore erweitern ihr bereits in der Hermann-Fischer-Straße 1 (im ehemaligen City Forum) bestehendes Geschäft "Sapori di vini" mit italienischen Spezialitäten um eine Gastrozone. Dort werde es künftig etwa warme Gerichte mit selbst gemachten Nudeln geben. "Bei uns wird es die Möglichkeit geben, beim Einkauf von Lebensmitteln auch ein Glas Wein zu trinken", beschrieb Fabbricatore sein neues "Hybridmodell".
Im März haben die Sozialen Betriebe Kärnten am Hohen Platz 1 ihr neues Secondhand-Geschäft eröffnet. Doch gefördert wird bei dem Projekt "Second Soul Wolfsberg" bei Weitem nicht nur der Verkauf von Alttextilien. "Wir betreuen Langzeitarbeitslose, die über den Job bei uns wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden", betonte Geschäftsführerin Elisabeth Niederer. Bei vier Abgabestellen in Wolfsberg werden Alttextilien gesammelt, die von den Mitarbeitern sortiert und aufbereitet werden.
Für besondere Berücksichtigung von Aspekten der Nachhaltigkeit erhalten "Der Lavanttaler Tisch" und "Playability" eine Sonderprämie von 1000 Euro.
Die Stadt Wolfsberg übernimmt die Miete des Geschäftslokales der Pop-up-Stores bis zu einem Maximalbetrag von 400 Euro pro Monat für die ersten sechs Monate.