Bei ihrer beruflichen Tätigkeit als Pflegeassistentin im LKH Wolfsberg konnte sich Elfriede Reichwald (59) mit Patienten oft nur zwischen Tür und Angel unterhalten. Deshalb nahm sich die Mutter von drei Kindern vor, sich eines Tages ehrenamtlich beim Roten Kreuz zu engagieren. Ihre Bestimmung fand die Maria Rojacherin 2017 beim Besuchsdienst des Roten Kreuzes, den sie mittlerweile als Bezirkskoordinatorin mit aktuell 15 Mitarbeitern leitet. "Wir besuchen unsere Klienten einmal in der Woche für eine Stunde. Manche Menschen wollen spazieren gehen, andere Kartenspielen oder sich unterhalten", beschreibt Reichwald die Aufgabe, "für die man außer Liebe zum Menschen keine besonderen Voraussetzungen benötigt."

Mit steigendem Vertrauen zwischen Klienten und Mitarbeitern werden die Gespräche, die der Schweigepflicht unterliegen, intensiver. "Jetzt muss ich nicht wie früher im Krankenhaus auf die Uhr schauen, sondern habe Zeit, um den Menschen zuzuhören. Das genieße ich", schwärmt Reichwald. Sie selbst besucht regelmäßig zwei ältere Menschen im Lavanttal. "Mein Klient empfängt mich oft mit selbst gebackenen Krapfen", erzählt die Maria Rojacherin, die sich mit dem alleinstehenden Mann auch manchmal im Café verabredet. Für ihre Klientin, mit der sie öfters Spaziergänge macht, geht sie auch einkaufen. Doch der Rotkreuz-Besuchsdienst könne auch angefordert werden, um Angehörige zu entlasten.

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