Den Alltagsradverkehr im Bezirk Wolfsberg zu forcieren und zu unterstützen: Das war die Grundidee zur Gründung der Radlobby Lavanttal rund um Sprecher Bernhard Teferle aus Wolfsberg. Die neue Arbeitsgruppe als Teil der Radlobby Kärnten hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf Lückenschlüsse im Radwegenetz und auf Problemstellen hinzuweisen. Sternförmig wurden die teils vorhandenen Radwege von der Stadt Wolfsberg ausgehend zu den umliegenden Ortschaften abgefahren. Herausgekommen ist ein zehnseitiges Manuskript mit Hinweisen auf neuralgische Punkte, das demnächst den politischen Vertretern vorgelegt werden soll.

"Ansatzweise sind Radwege von der Stadt in die umliegenden Wolfsberger Ortschaften vorhanden. Nun müsste man aber damit beginnen, Verbesserungen vorzunehmen und Lücken zu schließen. In Hattendorf muss man beispielsweise vom Radweg, der rechtsseitig neben der Straße führt, plötzlich gleich nach einer Kurve auf die linke Straßenseite wechseln. Das ist lebensgefährlich", erläutert Teferle eine der vielen Gefahrenstellen.

Die Kreuzgasse in Wolfsberg will man zur Fahrradstraße machen
Die Kreuzgasse in Wolfsberg will man zur Fahrradstraße machen © Schmerlaib

Auch, wenn man von der Bahnübersetzung bei St. Thomas in der Nähe des Kuss Wolfsberg links am Radweg in Richtung B70 abbiegt und die Hauptstraße dann queren möchte, ist man Gefahren ausgesetzt. "Es gibt keinen Schutzweg oder eine sonstige Querungshilfe in diesem Bereich. Wenn man hier etwas investieren würde, käme das den vielen Schülern zugute, die sicher zum Schulzentrum kommen wollen", sagt Teferle.

Nur wenig Radfahrstreifen

Radfahrstreifen, wie etwa in Graz, sucht man - bis auf einem Teilstück der Paul-Hackhofer-Straße in Wolfsberg - nahezu vergeblich. "Hierzu würden sich vor allem Einbahnstraßen eignen, von denen es in Wolfsberg doch einige gibt. Wir möchten auch forcieren, die Kreuzgasse in Wolfsberg in eine Fahrradstraße zu verwandeln. Damit würde man auch ein wichtiges Statement setzen", sagt Teferle, der selbst Radfahrer aus Leidenschaft ist und beinahe alle täglichen Besorgungen und Berufsfahrten mit dem Rad verübt.

In der Paul-Hackhofer-Straße in Wolfsberg gibt es linksseitig einen Fahrradstreifen
In der Paul-Hackhofer-Straße in Wolfsberg gibt es linksseitig einen Fahrradstreifen © Privat

"Am Land gilt leider noch immer das Auto als Fortbewegungsmittel Nummer eins, aber wir bemerken langsam ein Umdenken. Ich finde außerdem, dass zunehmend aufs Rad umgestiegen wird, weil es hip geworden ist", erklärt der Wolfsberger, der mit seinem Stellvertreter Roland Lassenberger stets auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern ist: "Wir sind derzeit zehn offizielle Mitglieder, ich glaube aber, dass es noch weit mehr gibt, die sich dafür interessieren und einsetzen wollen. Wir würden uns über Unterstützung freuen."

Interessierte können sich unter lavanttal@radlobby.at oder unter 0680/24 59 860 melden. Nach der "Fridays for future"-Demo vergangene Woche am Hohen Platz, will man im Zuge der Woche der Mobilität im September wieder eine Aktion planen.

Für die "Fridays for future"-Bewegung im Einsatz. Vergangene Woche wurde eine Demo organisiert
Für die "Fridays for future"-Bewegung im Einsatz. Vergangene Woche wurde eine Demo organisiert © Privat