Das traditionelle Stadtfest in St. Andrä - eine Kooperation von Gemeinde, Vereinen und Wirten - fällt heuer aus. Gründe und Schuldzuweisungen gibt es viele.

Auf Suche nach Schuldigen. Kulturreferent Gerald Edler (BZÖ) gibt Vorgänger Helmut Lechthaler (SPÖ) die Schuld: "Nachdem heuer gewählt wurde, hat Lechthaler das Ganze nicht mehr verfolgt und die Zeit, seit der ich Referent bin, war zu kurz, um ein Stadtfest zu organisieren", so Edler. Nächstes Jahr soll es aber wieder eines geben, das Edler selbst organisieren will. Laut Bürgermeister Peter Stauber (SPÖ) sei der Verein "Attraktives St. Andrä", insbesondere die "streitenden Wirte", Schuld: "Einige haben sich nicht so an der Organisation beteiligt, was anderen Wirten nicht passte. Es hat in der Vergangenheit nicht geklappt, alle an einen Tisch zu bringen." Von solchen Bemühungen will Vereinsobmann Anton Meyer nichts wissen.

"Bankrotterklärung." "Niemand hat mit uns ein Gespräch gesucht. Wir waren Ende des Jahres beim Bürgermeister und dem Kulturreferenten, doch heraus kam nichts. Danach haben wir nichts mehr von ihnen gehört", so Meyer, der betont, dass es keine Streitereien unter den Wirten gäbe. Das bestätigt auch Gastwirt Sigi Hassler vom Café "Emma". "Wir arbeiten bestens zusammen, was auch das ,Gackern' beweist", so Hassler, der Politikern die Schuld am Nichtzustandekommen des Festes gibt: "Wir haben ohnehin nur noch ein paar Veranstaltungen in der Gemeinde und die wollen sie uns noch streichen. Das ist eine Bankrotterklärung an alle", sagt Hassler. Und nachdem es heuer kein Stadtfest gibt, organisiert sich Hassler sein eigenes Fest: Am Freitag, dem 5. Juni. Ab 19 Uhr werden die "4 Friends" anlässlich des 39-Jahr-Jubiläums aufspielen.

Konzept für neues Fest. Als Hauptorganisator des Stadtfestes trat in den vergangenen zwei Jahren Eventmanager Gerald Forsthuber auf. Ihm zufolge habe "Stauber das Spektakel abgesagt, nachdem ich ihm gesagt habe, dass die Wirte zu wenig Initiative zeigen", so Forsthuber, der dem Bürgermeister nächste Woche ein Konzept für ein anderes Fest vorlegen will, für ein zweitägiges "Generationenfest". Ob es dazu kommt, wird der Gemeinderat entscheiden. Details will Forsthuber nicht preisgeben, nur eines: Es soll im Juli stattfinden.

Zu wenig Nachhaltigkeit. Übrigens: Nicht nur das Stadtfest fällt ins Wasser, sondern auch der Duathlon sowie der Triathlon. Angeblich, weil es heuer bereits einen Triathlon in Wolfsberg gab und so eine Veranstaltung in der Freizeitanlage St. Andräer See nicht "nachhaltig" genug sei.