Nach dem Rücktritt des Wolfsberger SPÖ-Fraktionsführers Hans-Peter Schlagholz sind Sie die Nachfolgerin. Wie kam es zu der Entscheidung?
MELANIE REITER: Ich war komplett überrascht. Vergangenen Mittwoch gab es eine Sitzung, bei der Schlagholz seinen Rücktritt erklärte. Vizebürgermeister Wolfgang Knes hat mich als neue Fraktionsführerin vorgeschlagen, was einstimmig angenommen wurde. Das ist eine Ehre und ein modernes Zeichen der SPÖ, eine Frau an diese Stelle zu setzen.

Wie haben Sie auf den Rücktritt von Schlagholz reagiert?
MELANIE REITER:Ich hatte keine Ahnung davon. Es ist schade, denn Schlagholz hat tolle Arbeit geleistet. Die Entscheidung ist nachvollziehbar und zu akzeptieren, denn auf die Landtagsabgeordneten wird nun mehr Arbeit zukommen. Schlagholz hinterlässt aber kein Chaos in der Partei, wir sind trotzdem eine gut aufgestellte Fraktion.

Welchen Einfluss hat ihr Vater und Ex-Vizebürgermeister Heimo Toefferl, der sich aus der Politik zurückgezogen hat, auf Sie?
MELANIE REITER:Natürlich bin ich politisch erblich vorbelastet, das ist ganz logisch. Bei Fragen steht er mir jetzt zur Verfügung, aber er wird sicherlich nicht die Fäden im Hintergrund ziehen. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen.

Wie reagieren Sie auf die Kritik, dass es Ihnen als neue Fraktionschefin an Erfahrung fehle?
MELANIE REITER:Ich war in den vergangenen sechs Jahren Ersatzgemeinderätin in Wolfsberg und habe davor Politikwissenschaften studiert. Die Partei geht einen guten Weg der Verjüngung, mit frischen Leuten. Mein Vorteil ist, dass ich nicht parteiblind bin.

Die Wolfsberger SPÖ ist eine eher männerdominierte Partei. Kann Kann sich eine Frau durchsetzen?
MELANIE REITER: Das stimmt. Aber Frauen bringen eine gewisse Sensibilität mit in die Politik. Für sie ist es deshalb vielleicht etwas leichter, weil sie diese bewusst für sich nutzen können.

Wie geht es Ihnen mit der neuen Aufgabe?
MELANIE REITER:Es sind große Fußstapfen, in die ich trete. Ich hoffe, ich werde in sie hineinwachsen. Außerdem bin ich über die Parteigrenzen hinaus offen. Man sollte sich Ideen anderer nicht versperren.