Die Diskussion rund um den möglichen Bau eines Hallenbads in Wolfsberg reißt nicht ab. Ein "Hallenbad mit Wellnessbereich" bewirbt neuerdings die ÖVP in einem Inserat. Als Vorbild dient das Ende 2008 fertig gestellte Hallenbad "Drautalperle" in Spittal um 13 Millionen Euro. "Oder würden Sie sich für ein überdachtes Schwimmbecken mit dem Charme einer Parkgarage entscheiden?", heißt es in der Einschaltung. Damit wird auf die Pläne von Bürgermeister Gerhard Seifried (SPÖ) angespielt, das Zwei-Meter-Becken im Stadionbad flexibel zu überdachen.

Lösung gesucht. "Das Projekt in Spittal ist nachweisbar. Wir reden nicht über 20 bis 30 Millionen Euro, die vom Bürgermeister für den Bau eines Bades genannt wurden", sagt ÖVP-Spitzenkandidat Mario Woltsche. Unverständlich sei, warum das Projekt madig gemacht wird, bevor überhaupt eine Machbarkeitsstudie auf dem Tisch liegt. Woltsche: "Sollte diese zeigen, dass die Idee unfinanzierbar ist, kann man noch immer davon Abstand nehmen." Ein "überdachter Wintergarten" sei aber keine Lösung für einen durchgehenden Jahres-Badebetrieb.

Skeptisch. Skeptisch zeigt sich das BZÖ. "Die Frage ist, ob ein Hallenbad für das Tal wirklich nur 13 Millionen Euro kosten würde. Vorrangig ist aber, ob die Bevölkerung ein Bad will, und 90 Prozent sprechen sich dafür aus", sagt Stadtrat Heinz Hochegger. Wünschenswert für ihn wäre ein Bau in Wolfsberg, "aber das Hallenbad könnte auch an einem anderen Standort im Tal entstehen".

Projekt für alle Lavanttaler. Für die ÖVP sei klar, dass das Hallenbad als Bezirksprojekt für alle Lavanttaler angelegt werden müsste. Aber: "Es wäre kontraproduktiv, wenn man es woanders als in Wolfsberg baut." Einig sind sich beide Parteien, dass als nächster Schritt eine Zustimmung im neuen Gemeinderat erzielt werden müsse.

Gemeinsamer Weg. Hochegger: "Dann ist das Regionalmanagement Lavanttal gefordert, gemeinsam einen Weg zu finden, um das Projekt auch umzusetzen", so Hochegger. Bürgermeister Seifried war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.