Geringschätzung gegenüber dem Kärntner Wein, der oft als "Sauerampfer" verunglimpft wurde, ist seit gestern nicht mehr zulässig. Bei der ersten offiziellen Verkostung des Kärntner Weines im noblen Schloss Loretto zeigten elf Kärntner Winzer, was sie drauf haben. Das einzige was sie noch nicht haben, sind ausreichende Mengen, um die Gastronomie zufriedenzustellen. Das Interesse nach heimischen Tröpfchen - teilweise "Jungfernweine" aus erster Lese - war enorm. Weinakademikerin Ingrid Bachler und die jüngste Diplom-Weinsommeliere Angela Fian, waren erstaunt über die Qualität. Nicht nur sie nannten als Favoriten die Weißburgunder von Dotschekal und Lenzbauer (Lavanttal), sowie Zweigelt und Merlot von Horst Wild (Weinbaugebiet Wörthersee). Sie stachen als erstaunlich fruchtig und gehaltvoll hervor.

Hobby. Für die meisten ist der Weinbau ein Hobby. Der Erste, der auf 3,5 Hektar Wein zum Vollerwerb ausbauen will, ist Quereinsteiger Marcus Grutze aus St. Georgen, der im April mondgerecht 13.868 Reben ausgepflanzt hat. Die Weine ließen sich Landesrat Josef Martinz, Rechtsanwalt Gert Seeber, Weinhändler Erwin Jäger, Messepräsident Walter Dermuth, Landwirtschaftskammerchef Walfried Wutscher, Sektionsobmann Helmuth Hinterleitner, munden.