Freitagabend hat ein Wolfsberger (43) kräftig ins Glas geschaut und dann das Gaspedal seines Autos durchgedrückt. Er fuhr um 20.30 Uhr auf der Obdacher Bundesstraße "so schnell, dass er beinahe den Streifenwagen vor ihm gerammt hätte", schildert ein Beamter der Polizeiinspektion Bad St. Leonhard.

Filmreif. Der Berufskraftfahrer legte eine filmreife Notbremsung hin und erkannte dann, wen er vor sich hatte. "Er wandte sein Auto abrupt und fuhr mit 140 Sachen durch das Ortsgebiet", so der Beamte. Die Polizisten wandten ebenfalls und rasten mit Blaulicht und Folgetonhorn hinterher. Sie folgtem dem Alko-Lenker über das Gelände einer Tankstelle.

Personen gefährdet. Laut Pressebericht der Polizei "gefährdete der Fahrer dort zahlreiche Personen". Schließlich konnte der Wagen jedoch angehalten werden, ein Alkotest beim Lenker ergab einen Wert von 1,86 Promille. Den Führerschein ist der Berufskraftfahrer somit vorerst los.

Verfolgungsjagd. Ob solch eine Verfolgungsjagd durch die Polizei die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern unnötig gefährden könnte? Adolf Winkler, Leiter der Verkehrsabteilung Kärnten, kennt die Diskussion: "Wir reden oft darüber, schließlich kommen wir aber zu dem Schluss, dass die Polizei nachfahren muss."

Bei ignoriertem Anhaltezeichen. Würden Raser das Anhaltezeichen ignorieren und die Polizei dies tolerieren, "hielte bald überhaupt keiner mehr an", so Winkler. Und man stelle sich folgende Situation vor: "Wenn die Polizei einen Raser entkommen ließe und dieser kurz darauf ein Kind tot fahren würde, wäre die Kritik enorm." Im Fall des Wolfsbergers war die Verfolgungsjagd in jedem Fall richtig, der Mann war schon ohne Polizei im Rücken mit enormen Tempo gerast.

Signal ignoriert. Übrigens forschte gestern die Polizei Feldkirchen einen Motorradlenker aus, der am Freitag ebenfalls das Anhaltezeichen eines Polizeibeamten bei einer Kontrollle ignoriert hatte. Der 21-jährige Lenker aus Himmelberg war direkt auf den Beamten zugerast. Dieser musste sich mit einem Sprung zur Seite retten.