Sonntag, 17 Uhr, die erste Hochrechnung liegt vor. Davon bekommt man in der ÖVP-Parteizentrale in Wolfsberg allerdings nichts mit. Weder Radio noch Fernseher stehen den wenigen Funktionären zur Verfügung. Nur per Handy trudeln ein paar Ergebnisse ein.

ÖVP und SPÖ. Dann die vermeintlich gute Meldung: Die ÖVP liegt nur ein halbes Prozent hinter der SPÖ. Eine Flasche Sekt wird geköpft. "Noch ist nichts entschieden", so Stadträtin Silvia Krainz. Doch je länger der Abend dauert, um so größer wird der SPÖ-Vorsprung, um so länger werden die Gesichter der ÖVP-Funktionäre. "Die Sanierung des Staatshaushaltes kostet eben Stimmen", wird nach einer Erklärung gesucht. Krainz: "Ich hätte nicht gedacht, dass es funktioniert, den Bawag-Skandal in ÖVP-Nähe zu schieben."

Ortswechsel. Später wechselt die ÖVP-Crew ins Café Hecher. Dort gibt es wenigstens einen Fernseher. Mittlerweile liegen auch die Bezirksergebnisse vor: SPÖ 39,3 Prozent, ÖVP 20,19 Prozent, BZÖ 26,03 Prozent. Dazu ÖVP-Bezirkschef Herbert Hantinger: "Einerseits hatte die SPÖ mit Peter Stauber einen sicheren Kandidaten und andererseits hat das Thema Ortstafeln dem BZÖ geholfen. Warum, versteht keiner."

Wechselbad der Gefühle beim BZÖ. Ein Wechselbad der Gefühle erlebte das BZÖ im Restaurant Moitzi in Wolfsberg. Anfangs standen die Zeichen für ein Grundmandat im Wahlkreis Ost nicht schlecht. Dann die Ernüchterung. "Viele Wähler wollen offenbar nicht verstehen, dass wir uns von der FPÖ getrennt haben", sagt Landtagsabgeordneter Christian Ragger.

Das Ziel erreicht. Positiv war die Stimmung bei der FPÖ im Gasthof Wilhelmer in St. Margarethen. "Wir haben unser Wahlziel erreicht. Wir wollen keine Partei schädigen, sondern freiheitliche Politik betreiben", so Obmann Christoph Töfferl.

Keine Freude bei den Grünen. Keine überschwängliche Freude bei den Grünen in der Bezirkshauptmannschaft. Obwohl mehr Stimmen als bei der letzen Wahl auf das Konto der Partei gingen, reichte es nur für Platz vier. "Ein stetiger Aufstieg ist aber besser, als ein plötzlicher", so Bezirksdelegierte Yvonne Mokoru-Snabel.