Mönch Paolo Santonino aß und trank auf seiner Reise 1485 bis 1487 durch Kärnten lieber, als dass er sich für seine eigentliche Aufgabe - die Weihe der Altäre - begeisterte. Verständlich, denn aufgetischt wurde den weltlichen und geistlichen Herren im Mittelalter nur vom Feinsten. Heute kann sich auch das "gemeine Volk" wahrlich fürstlich verwöhnen lassen. Zahlreiche Klöster und Schlossrestaurantes haben ihre Tore weit geöffnet. Die Kleine Zeitung hat sich umgesehen:

Schloss Wolfsberg. Bei Waltraud Reinisch etwa, der Pächterin und Betreiberin des Restaurantes auf Schloss Wolfsberg, darf im großen Festsaal getafelt werden. "Vor allem für Taufen, Hochzeiten und große Gesellschaften decke ich gern", sagt sie. An langen Tafeln speist man - stilecht wie einst die Bischöfe von Bamberg - aus wertvollem Geschirr. Der berühmte Silberlöffel versteht sich von selbst. "Bei besonderen Anlässen verwenden wir auch das Goldbesteck", sagt sie.

Das Aufe isst mit. Das Auge isst in jedem Fall mit, frische Rosen und Kerzen als Dekoration und klassische Musik im Hintergrund machen die Gerichte, die sich am Angebot der Saison orientieren, zu einem wahren Schmaus. Wenn die Pilze, Wild und Beeren auf großen Silberplatten serviert werden, fühlt man sich tatsächlich "wie ein König".