Die 2011 errichtete Filiale des privaten Bestattungsunternehmens Kos in Wolfsberg ist längst der Hauptstandort des Familienbetriebes. 600 bis 700 Sterbefälle werden alljährlich abgewickelt, Standorte gibt es auch in St. Andrä, Bad St. Leonhard und Griffen. Wie der digitalen Amtstafel der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg zu entnehmen ist, will der Bestattungsbetrieb die Zentrale in der Krankenhausstraße vergrößern, was Andreas Kos auf Nachfrage der Kleinen Zeitung bestätigt. „Wir planen einen zweigeschoßigen Zubau, um unsere Kapazitäten erweitern zu können. Wir haben das Projekt nun eingereicht und müssen erst die behördlichen Bewilligungen abwarten“, betont der Geschäftsführer.

„Für die Zukunft gerüstet“

Kapazitätsengpässe in der Vergangenheit haben mitunter dazu geführt, diese Großinvestition zu planen. Wie viel investiert wird? „Sehr viel“, sagt Andreas Kos, ohne näher auf Zahlen einzugehen: „Es ist zwar nicht leicht, so viel Geld in die Hand zu nehmen, aber mit dieser Investition wollen wir für die Zukunft gerüstet sein, um so nicht nur unseren Kunden, sondern auch unseren Mitarbeitern ein schöneres, größeres und moderneres Ambiente anbieten zu können.“

Bestattung Kos will Richtung Osten erweitern. Dafür wird das gelbe Haus links im Bild abgerissen und ein Zubau zum Hauptstandort errichtet
Bestattung Kos will Richtung Osten erweitern. Dafür wird das gelbe Haus links im Bild abgerissen und ein Zubau zum Hauptstandort errichtet © Bettina Friedl
So soll die Bestattung Kos nach dem Zubau aussehen
So soll die Bestattung Kos nach dem Zubau aussehen © KK/Kos

Aufbahrungshalle mit 80 Plätzen

Durch den Zubau werde der Platz „nahezu verdoppelt“. Investiert wird auch in eine größere Aufbahrungshalle. „So schön unsere Aufbahrungshalle auch ist, sie ist zu klein. Daher weichen wir für größere Verabschiedungen in die Zeremonienhalle der städtischen Bestattung aus, was wir unseren Kunden auch in Zukunft anbieten werden. Doch um auch bei uns im Haus Verabschiedungen im größeren Rahmen anbieten zu können, werden wir eine barrierefreie und voll klimatisierte Aufbahrungshalle mit 80 Sitzplätzen schaffen“, verrät Kos und fügt hinzu: „Die neue Aufbahrungshalle wird wesentlich größer sein als die jetzige, aber nicht so groß, wie die Zeremonienhalle. Im Bedarfsfall werden wir die neue Halle auch abtrennen können.“

Zu Engpässen kam es in der Vergangenheit auch in anderen Bereichen. „Wir bemerken generell leicht gestiegene Todesfallzahlen und oft häufen sich die Todesfälle in kurzer Zeit. Jetzt im Sommer verzeichnen wir beispielsweise wesentlich mehr Todesfälle als sonst. Um dafür gerüstet zu sein, wollen wir einen zusätzlichen Kühlraum bauen, um die Kapazitäten der Liegeplätze der Verstorbenen von 20 auf 40 zu erhöhen. Wir wollen aber auch die Versorgungsräume ausbauen und mehr Lagermöglichkeiten für Särge schaffen“, so Kos. Immerhin habe gerade die Corona-Pandemie gezeigt, dass es bei Produzenten und Zulieferern zu langen Lieferzeiten kommen könne. „Wenn wir erst einmal Lagerplatz für 200 Särge haben, reicht das für ein paar Monate. Damit sind wir für einen gewissen Zeitraum unabhängig“, fährt Kos fort. Als Innungsmeister-Stellvertreter der Kärntner Bestatter wisse er, dass die nötige Erweiterung der Kapazitäten alle Bestatter betreffe. „Mit dieser Großinvestition preschen wir als Privatbestatter vor“, sagt Andreas Kos, der mit seinen Eltern Josef und Annemarie den Betrieb vor 20 Jahren aufgebaut hat. Auch seine Lebensgefährtin Sabrina Broman arbeitet im Betrieb mit mittlerweile 23 Mitarbeitern mit.

Läuft alles nach Plan, soll noch heuer mit dem Zubau begonnen werden
Läuft alles nach Plan, soll noch heuer mit dem Zubau begonnen werden © KK/Kos

Einjährige Bauzeit

Um Platz für den Zubau zu schaffen, hat Familie Kos das im Osten angrenzende knapp 1000 Quadratmeter große Grundstück von einer Privatperson abgekauft. „Den Abrissbescheid für das Haus darauf haben wir schon, doch nun müssen wir erst einmal auf die behördlichen Bewilligungen warten, um mit dem Zubau starten zu können“, sagt Kos, der noch heuer auf alle behördlichen Bewilligungen und den Baustart hofft. Während der gut einjährigen Bauzeit sei der Bestattungsbetrieb durchgehend gewährleistet, so der Firmenchef, der mittels Photovoltaik, Energiespeicher und Wärmepumpe auf Energieeffizienz setzt. Am Firmenareal werden auch Kundenparkplätze geschaffen.

Die Ansicht von der Rückseite
Die Ansicht von der Rückseite © KK/Kos