Der Verein Lavanttaler Wirtschaft lud kürzlich zu einem Update der Vereinsaktivitäten in die Innovationswerkstatt Lavanttal im PMS Technikum. Auch Einblicke in das geplante 3D-Druckzentrum Lavanttal, initiiert von ASCO, PMS, dem Verein Lavanttaler Wirtschaft und in Zusammenarbeit mit der FH Kärnten, wurden präsentiert. „Wir befinden uns derzeit in der Forschungsphase, wie man das 3D-Druckzentrum umsetzten kann“, so Edwin Storfer, Obmann des Vereins Lavanttaler Wirtschaft. Eines sei klar: Das Zentrum biete zahlreiche Vorteile für Wirtschaft und Industrie.
Eine Millionen-Investition
Das zukünftige 3D-Druckzentrum stehe auf drei Säulen: Forschung, Dienstleistung sowie Aus- und Weiterbildung. Mit dem Schwerpunkt auf 3D-Druck und Lieferkettenmanagement soll sich das Forschungszentrum auf die Verarbeitung von Polymeren und Metallen konzentrieren. „Derzeit sind bereits sechs Unternehmen als Projektpartner involviert, für zwei bis drei weitere Kooperationspartner besteht noch die Möglichkeit mitzumachen“, berichtete FH-Projektmitarbeiter Philipp Hasenöhrl. Ab 2026 sollen die Kooperationspartner und externe Unternehmen durch ein Dienstleistungszentrum auf einen Maschinenpark mit verschiedensten 3D-Druckern zugreifen können. Langfristig sei außerdem der Aufbau einer „Akademie für Additive Fertigung“ geplant. „Noch heuer werden gemeinsam mit der FH Kärnten Vorlesungen und Lehrmodule zum Thema 3D-Druck durchgeführt“, so Hasenöhrl. Die Investitionen für das 3D-Druckzentrum bewegen sich im sechsstelligen Bereich. Alleine im Dienstleistungszentrum müssten Millionen investiert werden. Hasenöhrl: „Ein 2,5 Meter hoher 3D-Drucker kostet zum Beispiel 1,5 Millionen Euro.“
Für ASCO und PMS heben die Geschäftsführer Claus Kügele und Franz Grünwald die Bedeutung für die gesamte Region hervor: „Mit dem 3D-Druckzentrum Lavanttal setzen wir einen Meilenstein in der regionalen Innovationslandschaft und bieten Unternehmen und Forschungseinrichtungen eine einzigartige Plattform zur Entwicklung und Umsetzung fortschrittlicher Fertigungstechnologien.“
Wo soll es gebaut werden?
Wo das verwirklicht werden soll? „Derzeit werden Gespräche geführt, um es am neuen Technologiepark St. Paul zu realisieren“, berichtet Hasenöhrl. Dieser werde in unmittelbarer Nähe zum neuen Bahnhof St. Paul im Lavanttal entstehen. Die Babeg gründe aktuell eine Gesellschaft – die Technologiepark Lavanttal GmbH, welche die Umsetzung des Technologieparks abwickeln soll. „Die Vorbereitungen basieren auf dem örtlichen Entwicklungskonzept der Gemeinde und dem integrierten Flächenwidmungsplan, um das gesamte Gebiet bestmöglich zu entwickeln und den Baustart des Pionierquartiers vorzubereiten“, so Antonija Wieser von der Babeg. Die Errichtung selbst sei als interkommunales Projekt – also unter Einbindung aller neun Gemeinden des Tals – geplant. Auch das Regionalmanagement Lavanttal, das Benediktinerstift St. Paul, die Gemeinde St. Paul sowie die lokale Wirtschaft seien eingebunden.
Der inhaltliche Fokus des Technologieparks soll im Bereich „intelligentes und grünes Bauen“ liegen. „Für den Grundstücksankauf, die Errichtungskosten des Pionierquartiers in der ersten Phase und die Weiterentwicklung des Technologieparks sind erhebliche Investitionen vorgesehen“, so Wieser. Die Investitionssumme, für die ersten vier geplanten Gebäude, würde rund 70 Millionen Euro betragen. Der Baustart soll in Abstimmung mit der geplanten Inbetriebnahme der Koralmbahn Ende 2025 stattfinden. Das Management des neuen, dritten Technologieparks der Babeg – neben dem Lakesidepark in Klagenfurt und dem High Tech Campus in Villach – soll der Lakeside Park mit Geschäftsführer Bernhard Lamprecht übernehmen.