Sintflutartige Regenfälle, umgestürzte Bäume und Stromausfälle: Der Som­mer 2023 war eine ge­wal­ti­ge Her­aus­for­de­rung für den Be­zirk Wolfsberg. Auch die Straßen wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. „Das ländliche Wegenetz ist eine unverzichtbare Infrastruktur. Jeder Euro, den wir in Erhalt und Ausbau investieren, bedeutet mehr Lebensqualität für die Menschen in den Regionen“, stellt Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) als zuständiger Agrarreferent fest.

Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP)
Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) © Büro Gruber

Stark vermurte Straßen

Durch das Unwetter „Zacharias“ wurde etwa der Güterweg Gönitzstraße in der Marktgemeinde St. Paul auf einer Länge von rund 750 Metern stark vermurt – zum Teil kam es zu Böschungssetzungen und –abrissen. Die Straße wurde binnen kurzer Zeit vom Schlamm befreit und eine Notbefahrbarkeit hergestellt. Im Winter kam es zu weiteren Erdbewegungen in den beschädigten Böschungsbereichen, daher ist eine gefahrlose Befahrung mit Lkw nicht mehr möglich. Heuer steht die Wiederherstellung des Weges auf einer Länge von 750 Metern an. Dabei werden die Böschungen gesichert und ein beschädigter Durchlass erneuert. Auch die Straßeneinlaufschächte werden teilweise ersetzt, abschließend wird der Asphalt neu aufgebracht. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 400.000 Euro, 100.000 Euro beträgt die Förderung aus dem Agrarreferat des Landes. Der Güterweg erschließt drei Höfe, 64 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche und 46 Hektar Waldfläche.

Die Lamprechtsberger Straße in Lavamünd
Die Lamprechtsberger Straße in Lavamünd © Land Ktn./Abt. 10

Bei dem Unwetter 2023 teilweise stark beschädigt wurde in der Marktgemeinde Lavamünd auch die Lamprechtsberger Straße. Der Güterweg erschließt 16 Höfe, mehrere Gebäude sowie 240 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche und 830 Hektar Wald. Die Straße sei nicht nur für die bewirtschafteten Höfe wichtig, sondern auch für die Kirche und ein Gasthaus, die über den Güterweg erreichbar sind. Die Sanierungskosten belaufen sich auf 425.000 Euro, wovon 106.000 Euro seitens des Agrarreferates des Landes gefördert werden. Eine besondere Herausforderung liegt in der Absicherung der Straße, da sie an drei Abschnitten abzurutschen droht. Diese Bereiche werden saniert und mit GEO-Gitter-Konstruktionen gesichert. Die Bauarbeiten sollen 2025 abgeschlossen sein.

Weitere 38 Bauprojekte

Insgesamt sind heuer 38 Bauprojekte im klassischen Arbeitsprogramm im Bezirk geplant. Die Baukosten dafür werden rund 1,67 Millionen Euro betragen, wovon die Förderung aus dem Agrarreferat rund 1,13 Millionen Euro beträgt. Darunter die Godingerstraße in der Stadtgemeinde St. Andrä, die in St. Ulrich von der Gemmersdorfer Straße (L 140) abzweigt und bis zum Restaurant Goding-Sonnhof auf einer Seehöhe von 1615 Metern führt. Die Gesamtlänge des Weges beträgt 11,6 Kilometer, wovon 8,3 Kilometer asphaltiert sind. Der Rest ist unbefestigt. Abschnittsweise ist die Straße in einem schlechten Zustand. Im Oktober 2024 beginnen die Arbeiten. Geplant ist, die Straße zwischen der Abzweigung Hofzufahrt vulgo Steinbruchveidl bis Höhe vulgo Büchsenschuster instand zu setzen und teilweise auch zu verbreitern. Die Kosten belaufen sich auf rund 650.000 Euro, wovon das Agrarreferat des Landes 40 Prozent übernimmt.

Auch in der Stadtgemeinde Bad St. Leonhard wird gebaut. Der Güterweg Penz vulgo Mente wurde im Zuge des Autobahnbaues in den 1980er-Jahren asphaltiert. Der bestehende Asphalt weist inzwischen starke Verdrückungen auf, was vor allem bei Niederschlag Probleme bringt, denn es fehlte bisher auch eine ordnungsgemäße Straßenentwässerung. Die Kosten für die Sanierung der Straße belaufen sich auf 184.000 Euro, die zu 85 Prozent vom Agrarreferat finanziert werden.