Seit 2018 gibt es eine Kooperation zwischen der Stadt Wolfsberg und dem Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF), um mit der sogenannten „Pop-up“-Förderung die regionale Wirtschaft zu beleben und frischen Wind in die Innenstadt zu bringen. „Von 2018 bis 2023 hat es sechs Förderaufrufe gegeben, bei denen insgesamt 51 Projektideen eingereicht wurden. Es ist eine Erfolgsgeschichte“, zieht der zuständige Stadtrat Christian Stückler (SPÖ), Referent für Stadtmarketing, Bilanz. „Von den 51 Einreichungen wurden 38 im Zuge einer Jurysitzung als förderfähig erachtet. Drei haben ihre Einreichung wieder zurückgezogen, also wurden seit dem Jahr 2018 insgesamt 35 Projekte unter anderem durch Mietzuschüsse der Gemeinde gefördert. 30 der geförderten Unternehmen sind weiterhin wirtschaftlich tätig, davon 18 am gleichen Standort“, fährt Stückler fort. Die übrigen zwölf Unternehmer hätten inzwischen ihren Standort gewechselt.

Finanzielle Unterstützung

Wie das funktioniert? Der KWF hat in der Vergangenheit immer wieder einen Förder-Call ausgeschrieben, woraufhin Unternehmer die Möglichkeit hatten, ihr Geschäftskonzept einzureichen. Wer als förderfähig erachtet wurde, erhielt seitens der Gemeinde Wolfsberg für Geschäftsräumlichkeiten in der Innenstadt einen Mietkostenzuschuss von bis zu 400 Euro netto pro Monat, maximal für sechs Monate. Der KWF unterstützte jedes Projekt mit einer Prämie von 3000 Euro für Einrichtung & Co.

Die Pop-up-Förderung soll die Wirtschaft in der Innenstadt stärken
Die Pop-up-Förderung soll die Wirtschaft in der Innenstadt stärken © Bettina Friedl

Doch heuer gab es noch keinen Aufruf seitens des KWF. „Momentan ist kein Förder-Call seitens des KWF geplant, aber ausgeschlossen ist es nicht, dass einer kommen wird“, weiß die Wolfsbergerin Patricia Radl-Rebernig, die als externe Beraterin die Pop-up-Initiative betreut und mit dem KWF ständig in Kontakt ist. „Das Projekt ist sehr wichtig und ein Ansporn für Unternehmer, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Daher wäre es wichtig, dass die Initiative weitergeführt und eventuell auch ausgebaut wird“, sagt Radl-Rebernig und fügt hinzu: „Die Unternehmer kriegen eine kleine finanzielle Abfederung, um sich sorgenfrei in den ersten Monaten ihrer Selbstständigkeit auf das Wesentliche konzentrieren zu können: auf ihre Arbeit.“

Bisherige Projekte

Auch Stückler hofft, dass die Pop-up-Initiative in Wolfsberg fortgeführt wird: „Wir würden das gerne wieder machen und haben vorsorglich einen Platzhalter im Budget vorgesehen, wenn auch nur einen bescheidenen. Es ist nur ein Bruchteil der Unterstützung der vergangenen Jahre, aber in finanziell angespannten Zeiten geht sich nicht mehr aus. Wir sind jedoch vom KWF abhängig, da wir die Kosten alleine nicht stemmen könnten“, sagt der Stadtrat. Pop-up-Initiativen der letzten Jahre in der Innenstadt waren beispielsweise das Sanitätshaus Flaggl, das Radgeschäft „Take a Ride“, die Gastrobetriebe „Seelenfutter“, „Wutscha“ und „Segafredo“, das Second-Hand-Geschäft der Sozialen Betriebe Kärntens, die Schneiderei Stocker oder der Schauraum der Lavanttaler Tischlergemeinschaft am Hohen Platz. Auch Übernahmen von Geschäften, beispielsweise die Buchhandlung „San Damiano“ oder das Schmuckgeschäft Kienzl, wurden in der Vergangenheit gefördert.