Der Briefmarkensammelverein Frantschach-St. Gertraud feiert sein 60-jähriges Bestehen. Seit dem Gründungsjahr 1964 wird der 45-Mitglieder starke Verein von Obmann Otto Poms geführt. Im Lauf der Jahrzehnte hat der 89-Jährige mit seiner Energie und seiner positiven Art immer wieder die Mitglieder angespornt und zu neuen Veranstaltungen inspiriert.

Bereits in seiner Kindheit fiel das Schlüsselerlebnis für seine Leidenschaft. „Damals durfte ich in einen vollen Schuhkarton mit Briefmarken greifen und eine Hand voll herausnehmen“, erinnert sich der pensionierte Betriebsschlosser der Papierfabrik. Von da an, ließen ihn seine geliebten Briefmarken und alles, was dazugehört, nicht mehr los. Eine Vereinsgründung war die logische Folge. Unzählige Vereinsabende, Ausstellungen und Sonderpostämter waren seine Wegbegleiter „Neben Beruf und Familie, wurde die Philatelie (Briefmarkenkunde) so zu einem zusätzlichen, wichtigen Lebensinhalt“, meint Poms, der besonders auf seine Briefmarken „Renner-Block“ aus dem Jahre 1946 und auf seine Serie „Kärntner Volksabstimmung“ aus dem Jahre 1950 stolz ist. „Ein Philatelist kennt keine Langeweile, es gibt immer etwas zu tun oder nachzuschauen“ meint der Lavanttaler.

Nachforschungen

Er rät auch dazu Marken sorgfältig zu behandeln und zu pflegen, denn mit dem Hineinstecken einer Marke mit der Pinzette in ein Steckalbum und dem Betrachten danach mit der Lupe, ist es nicht getan. Marken müssen auch hie und da belüftet werden, um sie zu erhalten. „Briefmarken faszinieren speziell, wenn man Nachforschungen dazu betreiben kann“, meint Poms weiter. Für ihn sei das Markensammeln auch sehr lehrreich und erweitere das historische und geografische Wissen immens. Bei Briefmarkenausstellungen wie in London (1980) und Zürich (1984) pflegte er auch europaweite Kontakte.

Bei der nächsten Jahreshauptversammlung gibt Poms nun seine Position als Obmann mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab. Seinen Vereinsmitgliedern und speziell seinem Nachfolger rät er mit einem Augenzwinkern: „Passt’s mir bitte auf meinen Verein auf“.