Das Endergebnis der Landtagswahl liegt vor: Die SPÖ verfehlt mit 38,92 Prozent knapp das Wahlziel ihres Spitzenkandidaten. Peter Kaiser wollte – nach fast 48 Prozent bei der Landtagswahl 2018 – diesmal einen "Vierer vorne" sehen. Jetzt ist aber klar: Die 40-Prozent-Hürde wird nicht überschritten. Kaiser nimmt das Ergebnis auf seine Kappe: "Ja, ich habe das Ziel nicht erreicht. Ich schiebe auch nichts auf die Bundesebene. Das Ergebnis ist mir anzulasten."

Die FPÖ mit Parteichef Erwin Angerer legt von 23 Prozent bei der Landtagswahl 2018 auf 24,55 Prozent zu. Er zeigt sich über den Zuwachs "sehr zufrieden" und über das ÖVP-Ergebnis überrascht. FPÖ-Chef Herbert Kickl spricht von einer "Wählerwatschn" für die SPÖ.

Der in Umfragen vorhergesagte Absturz der ÖVP (2018: 15,5 Prozent) blieb aus. Die Partei kommt auf 17,03 Prozent. Mittlerweile macht sich auch - ein wenig überraschend - ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer auf den Weg nach Kärnten, der sich über ein "sensationelles Ergebnis" freut. "Wir haben eine sensationelle Aufholjagd hingelegt und alle Umfragen widerlegt", kommentiert auch Gruber das Ergebnis.

Das Match um Platz 3 geht damit überraschenderweise nicht an das Team Kärnten, dem in Umfragen prophezeit wurde, dass es die ÖVP überholen könnte. Die Bewegung mit dem Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer an der Spitze steigert sich "nur" auf 10,09 Prozent (2018 waren es 5,7 Prozent). "Wir haben einen dynamischen und frischen Wahlkampf gemacht. Köfer hat uns alle mitgezogen", sagt Partei-Vize Marina Koschat-Koreimann in einem ersten Statement. "Wir werden uns für nichts verkaufen. Ob wir eine Oppositionspartei sind oder in die Regierung gehen, wir bleiben bei unseren Positionen."

Neos und Grüne ohne Chance

Die Grünen (3,85 Prozent), die bei der Wahl 2018 aus dem Landtag geflogen sind, schaffen den Einzug in den Landtag nicht. Genau wie Neos (2,59 Prozent) und Vision Österreich (2,37 Prozent), die keine Chance auf Sitze haben. Die Liste Stark bekommt 0,06 Prozent aller Stimmen, das BFK kommt auf 0,42 Prozent, die KPÖ auf 0,12 Prozent.

Die SPÖ kommt auf 15 (-3) Sitze im Landtag, die FPÖ auf 9, die ÖVP auf 7 (+1) und das Team Kärnten auf 5 (+2).

Die Wahlbeteiligung lag bei 71,59 Prozent (2018 betrug sie 68,63 Prozent). In dem von der Landeswahlbehörde am Abend bekannt gegebenen vorläufigen Endergebnis sind bereits alle Briefwahlstimmen und sonstige Wahlkarten enthalten - in Kärnten wurden erstmals alle Wahlkarten bereits am Sonntagabend mitausgezählt.