„Wir leben in seinem schönen Land. Aber nicht alle haben hier ein schönes Leben“, sagte Juryvorsitzende Larissa Krainer am Samstag im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung, wo der Kärntner Menschenrechtspreis 2016 verliehen wurde. Der Preis ging an eine Kärntner Initiative, die sich eben für jene einsetzt, denen es nicht so gut geht: das „Kärntner Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung“.
Das Netzwerk feiert heuer 20-Jahr-Jubiläum. Es wurde 1996 gegründet, um die 1997 zum ersten Mal stattfindende Kärntner Armutskonferenz zu organisieren. Das Netzwerk tritt nicht nur für jene ein, die keine Lobby haben, sondern dient auch als Vernetzungsplattform für deren Mitglieder. Momentan zählen dazu etwa 50 soziale Organisationen aus Kärnten sowie zahlreiche Privatpersonen.
Stellvertretend für alle Mitglieder nahmen Obmann Heinz Pichler und Koordinatorin Monika Skazedonig die Auszeichnung von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) entgegen. Es sei die Bestätigung dafür, dass sich jahrelanges, kontinuierliches Aufrütteln lohne. „Es ist erfreulich, heute ein Netzwerk auszuzeichnen, das sich für die Menschenrechte einsetzt. Gleichzeitig ist es traurig, dass das in der heutigen Gesellschaft überhaupt noch notwendig ist“, sagte Kaiser. Menschenrechtskoordinator Peter Karpf freute sich, dass sich die Jury einstimmig für das „Kärntner Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung“ als Sieger ausgesprochen hat.
Jurymitglied Rektor Hubert Stotter bezeichne die Armut als „Phänomen“, weil sie ständig unter uns sei, aber von vielen gar nicht mehr wahrgenommen werde. Umso elementarer sei es, die Menschenrechte immer wieder ins Bewusstsein zu rufen. Einen Beitrag dazu leistet das Land mit dem Menschenrechtspreis.