Wie soll Klagenfurt im Jahr 2050 aussehen? Eine Frage, die mit dem neuen Stadtentwicklungskonzept beantwortet werden soll. Bis zur Fertigstellung des "STEK 2025+" gegen Ende des Jahres 2024 widmen sich Stadtplanungsreferentin Corinna Smrecnik und Vizebürgermeister Philipp Liesnig (beide SPÖ) der Entwicklung von verschiedenen Zielen. "Klagenfurt muss neu gedacht werden", ist sich Smrecnik sicher.

Das aktuelle Konzept "STEK 2020+" aus 2014 läuft kommendes Jahr aus. Der neue Leitfaden, der diesmal nicht als Empfehlung, sondern rechtlich bindend sein soll, wird jedoch länger als auf einen Zeitraum von nur zehn Jahren gedacht. Im Fokus stehen Punkte, wie man Klagenfurt klimafit und lebenswert für die Bürger, Wirtschaft und speziell die Jugend machen kann. Leistbares Wohnen, Entsiegelung oder die Mobilisierung von gewidmetem Bauland sind zentrale Punkte. Nach dem Vorbild des "Schwammstadt-Prinzips" sollen Hitzeinseln reduziert und Regenwasser gespeichert werden, erklärt Smrecnik in einer Pressekonferenz.

Wohnen am Messeareal

Auf die Neugestaltung des öffentlichen Raums pocht auch Liesnig. "Die Belebung der Innenstadt ist derzeit ein großes Manko", sagt der Stadtvize. Mit Wohnprojekten am Messeareal oder am Gesundheitscampus des Klinikums soll speziell die Jugend ins Stadtzentrum gelockt werden. Auf die Digitalisierung der Arbeitswelt möchte man auch reagieren, damit Klagenfurt nicht nur als "Schlafort" gesehen wird, sondern auch für die Wirtschaft interessant wird. Die Sattnitz sowie der Lendkanal sollen zudem "zum Erholungsraum" ausgebaut werden.

Spätestens mit der Koralmbahn rückt auch die Umgestaltung der Mobilität in den Vordergrund. Liesnig strebt eine "Metro-Linie" an, bei der die zentralen Knotenpunkte der Stadt mittels öffentlichem Verkehr "alle paar Minuten, ohne auf die Uhr schauen zu müssen" erreicht werden können. Radwege sollen an gewissen Punkten zu "Radhighways" ausgebaut werden, bis am Ende ein sternförmiges Radwegnetz durch die Stadt und ein ringförmiges Netz um die Stadt errichtet wird.

Um diese SPÖ-Visionen umzusetzen, startete man kürzlich mit dem Entwicklungsprozess. Über 80 Experten diskutierten am "1. STEK-Tag" über vier Themenschwerpunkte. Bereits im Juni soll das nächste Treffen stattfinden, um anschließend Punkte für einen Grundsatzbeschluss zusammenzufassen. Dann möchte man auch die weiteren politischen Akteure miteinbeziehen.