Sie sind mutig, kennen ihre persönlichen Stärken, setzen sich für andere ein, akzeptieren aber auch ihre eigenen Schwächen: Das sind nur einige von vielen Eigenschaften, die starke Persönlichkeiten ausmachen. Wir stellen fünf beeindruckende Kandidaten und Kandidatinnen aus Villach und Klagenfurt vor, die dieses Mal ins Rennen um den „Kopf des Jahres 2022“ gehen.
Franz Grossmann führte als Mountainbike-Ass ein Leben auf der Überholspur. Doch ein schwerer Unfall bei einem Mountainbikerennen 2017 in Mexiko stellte das Leben des Klagenfurters auf den Kopf. Trotz lebensgefährlicher Verletzungen kämpfte sich der Sportbegeisterte zurück und will nun seine Stärke in Form eines Buches weitergeben. „Wenn meine Geschichte jemandem Kraft schenken kann, ist es erfüllend. Nach keinem Rückschlag ist es vorbei. Jeder Kampf, so hart er sein mag, zahlt sich aus“, sagt er.
Christa Rados ist Primaria der Psychiatrie am LKH Villach und setzt sich dort für die fundierte Behandlung psychisch Kranker ein. Heuer eröffnete sie das erste psychosoziale Therapiezentrum in Villach. Von 2016 bis 2019 war die ausgebildete Ärztin und Psychotherapeutin die erste Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie. „Es gibt nichts, das mich mehr interessiert, als die Menschen“, sagt sie.
Herbert Stefaner bewies heuer ungeheure Stärke, in dem er gemeinsam mit Hunderten Einsatzkräften unermüdlich bei der Unwetterkatastrophe im Gegendtal im Einsatz war. Um den Unwetteropfern zu helfen, leistete der Gemeindefeuerwehrkommandant von Treffen sehr viele ehrenamtliche Stunden. „Viele haben danach gesagt, dass sie jetzt ebenfalls zur Feuerwehr gehen wollen, weil sie sehen, was wir leisten“, sagt er.
Sarah-Maria Ritzmaier ist seit heuer die neue Obfrau der Richtervereinigung Kärnten. In ihrer neuen Funktion hat sie sich zum Ziel gesetzt, die in Ausbildung stehenden Kollegen mehr einzubinden. „Richter sind Einzelkämpfer, von der Bearbeitung des Akts bis zum Urteil meist auf sich allein gestellt. Und wir haben große Verantwortung, es stehen menschliche Schicksale dahinter“, sagt die Klagenfurterin, die seit 2018 als Richterin am Landesgericht Klagenfurt tätig ist.
Carmen Possnig liebt extreme Orte. Die gebürtige Klagenfurterin hat gute Chancen, als erste Österreicherin ins All zu fliegen. Sie wurde als Reserve-Astronautin für das Raumfahrt-Team der Europäischen Weltraum-Organisation ESA ausgewählt. Vor fünf Jahren absolvierte sie im Auftrag der ESA bereits einen einjährigen Aufenthalt in der Antarktis. „Ich war schon in jungen Jahren fasziniert von den Forschungsreisenden. Mich hat stets die Frage beschäftigt, was auf der Erde noch unentdeckt ist – und was ich vielleicht selbst beitragen könnte“, sagt sie.