"Als Künstler bist du eine Art von Luxus", sagte einmal ein Kärntner Balletttänzer. Nicht selten fallen deshalb Kunst und Kultur zuallererst dem Spargedanken zum Opfer. Wie unverzichtbar aber ein kultureller Ausgleich in Zeiten von Pandemie und Krieg sein kann, führen uns unsere fünf Nominierten für die Wahl "Köpfe des Jahres" aus Villach und Klagenfurt vor Augen.

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Verena Schellander aus Wernberg "flaniert mit Bleistift über Papier", wie sie sagt. Die freischaffende Illustratorin hat bereits mehrere Kinderbücher veröffentlicht. 2019 erschien ihr erstes Kinderbuch "Sieben schöne Schirme", das mit dem Kärntner Kinderbuchpreis ausgezeichnet wurde. Darin können Kinder spielerisch Formen und Farben kennenlernen. Ein weiteres Buch mit dem Titel "Eins. Zwei. Ei. – Ella macht Frühstück", das im Vorjahr erschienen ist, beschäftigt sich mit dem Thema "gemeinsames Essen und Kochen in der Familie".

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Andrea Nagele vereint in ihren Grado-Krimis wunderbare Schauplätze und Kulinarik mit seelischen Abgründen. Die Kärntner Bestsellerautorin, die 15 Jahre lang das Psychiatrie-Zentrum von "pro Mente" leitete, hat mehr als 100.000 Stück ihrer Bücher verkauft. "Es kommt wohl auch daher, dass ich Frauen als Opfer von Gewalt in meinen Büchern mehr Platz einräume, als es andere Autoren machen würden", sagt die Klagenfurterin, die auch persönliche Erlebnisse in ihren Büchern verarbeitet.

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Artemis Vakianis verantwortet als kaufmännische Geschäftsführerin der Wiener Festwochen ein Budget von 12,25 Millionen Euro. Künstlern Raum zu geben, ist ihre Mission. "Es geht in meinem Job darum, die finanziellen, räumlichen und zeitlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Künstlerinnen und Künstler ihre Bestleistungen erbringen können", so die gebürtige Klagenfurterin, die in Graz, Wien und Deutschland aufgewachsen ist.

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Sissy Höfferer steckt ihre Nase gerne in brisante Fälle. Die Schauspielerin drehte 180 Folgen der Serie "Soko Köln". Seit Kurzem ist die gebürtige Klagenfurterin als Kommissarin in der ORF-Serie "Tage, die es nicht gab" zu sehen. Während ihrer Karriere hatte sie TV-Rollen in fast allen Krimireihen von "Derrick" über "Tatort" inne. Das Schauspielerleben faszinierte die Nichte von Werner Schneyder schon immer: "Ich dachte immer: Toll, wie man da unkonventionell ist. So ein freies Leben will ich auch."

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Guido Markowitz ist seit acht Jahren Ballettdirektor am Theater Pforzheim. In seiner Heimat zeigte der gebürtige Villacher heuer eine Ballettproduktion über Rudolf Nurejew. Dass Männer im Ballett den Frauen gleichgestellt wurden, habe laut Markowitz viel mit Nurejew zu tun: "Bevor er kam, war der männliche Tänzer eher im Hintergrund als Statist, aber er schaffte es mit seinem Charisma, dass die Männer als gleichwertige Partner neben den Ballerinas anerkannt wurden."

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