"Kann man reingehen?" Diese Frage stellten sich am Donnerstag zur Mittagszeit viele Klagenfurterinnen und Klagenfurter, die die öffentliche Toilette in der Reitschulgasse aufsuchen wollten. Denn vor der Eingangstüre kniete ein Schlüsselmacher, vertieft in seiner Materie.

"Irgendwer hat das Schloss wieder aufgebrochen", erzählte ein Mitarbeiter der Stadt, neben dem Schlosser stehend. Nicht zum ersten Mal soll es vorgekommen sein, dass Menschen in der Nacht die Toilette aufsuchen wollten und dafür mutwillig das Schloss aufbrachen.

Von vermehrten Vorfällen sei der zuständigen Stadträtin Sandra Wassermann (FPÖ) aber nichts bekannt: "Letztes Jahr gab es mehrere Rückmeldungen über Vandalenakte bei den öffentlichen Toiletten." Heuer sei ihren Informationen nach in einer der elf öffentlichen Anlagen erst ein Waschbecken beschädigt worden. Genauere Zahlen müsse man aber erst erheben, meint die Stadträtin.

Gasse als Hotspot für Drogendelikte

Diese übte stets starke Kritik an der Anlage neben dem Europahaus. Ganze 420.000 Euro wurden in die Renovierung gesteckt. Seit August laufen die Spülungen auf Hochtouren – jedoch nur am Tag. Denn zwischen 20 und 6 Uhr bleiben die Türen verschlossen. "Historisch gesehen ist die Reitschulgasse ein Platz, wo viel Drogenkriminalität stattfindet", sagt Wassermann. Streetworker nehmen sich der Thematik an.

Das Beschädigen von Türen oder Schlössern sei zu verurteilen. Immerhin kostet der Tausch eines Schlosses mehrere Hundert Euro, sagt Wassermann. Sollten sich Vandalenakte häufen, müsse man über Schwerpunktkontrollen des Ordnungsamtes nachdenken. "Die Präsenz der Mitarbeiter ist viel wert", meint die Stadträtin.