Ein echtes Urgestein im Ehrenamt ist der Klagenfurter Wilfried Kilzer (62). Seit 46 Jahren ist er bei der Freiwilligen Feuerwehr, seit zwölf Jahren bei der Bergwacht. Dort wurde er kürzlich zum neuen Bezirksleiter gewählt. Davor war er bereits fünf Jahre lang Leiter der Einsatzstelle Klagenfurt. "Ich war immer viel in der Natur, jogge meine zehn bis zwölf Kilometer und fahre Rad. Im Hinblick auf meine Pension habe ich mir gedacht, dass ich neben der Feuerwehr noch ein Ehrenamt ausüben sollte, damit mir zu Hause nicht die Decke auf den Kopf fällt", erzählt Kilzer.

Das Schlüsselerlebnis war ein Gespräch mit den Müllwerkern. "Da gab es ein Grundstück auf meiner Laufrunde, auf dem ich jede Woche den Unratabtransport des Magistrats angetroffen habe. Einmal habe ich gefragt, was denn hier los ist. Der Mitarbeiter hat mir erzählt, dass hier immer Müll abgelagert werden würde und dass die Bergwacht diesbezüglich regelmäßig Meldung erstattet. Als ich daheim war, bin ich sofort zum PC und habe meine Bewerbung abgeschickt."

Die richtige Entscheidung, wie Kilzer heute weiß: "An meiner Tätigkeit gefällt mir einfach alles. Das Aufgabengebiet ist breit und streift zahlreiche Materien wie Naturschutz, Bauordnung oder Waffengesetz." Seit Jahresanfang ist der gebürtige Ebenthaler in Pension, davor war er 42 Jahre lang bei der ÖBB beschäftigt. Die freie Zeit braucht er, denn die Arbeit geht der Bergwacht nicht aus. "In den Gemeinden gibt es zunehmend verwahrloste Gründe. Die älteren Leute sterben weg und den Jungen ist es egal. Gestern war ich in einer Straße in der Gemeinde Techelsberg, wo drei Häuser hintereinander komplett heruntergekommen waren."

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