Nachdem die Lockerung des Alkoholverbots im Klagenfurter Lendhafen bereits seit Ende Mai in Kraft ist, wird auch weiterhin an der Belebung des Viertels gearbeitet. SPÖ und ÖVP möchten Graffiti-Flächen, Enzi-Möbel (bekannt aus dem Wiener Museumsquartier) und eine neue Terrasse neben dem Wasser errichten, um das Viertel zu attraktivieren. Das Team Kärnten bastelt gleichzeitig an einem Lendmarkt.
Doch die Gäste des Lendhafens haben auch eigene Vorstellungen für den Bereich. Die Kleine Zeitung ging im Hafen auf Ideensuche. "Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Bars ansiedeln und auch die Mauern begrünt werden. Dadurch würde man vielleicht auch das Lärmproblem in den Griff bekommen", sagt Lino aus Klagenfurt. "Ich würde einen kleinen Spielplatz mit Schaukeln machen", schlägt die 18-jährige Alex vor. Fixe Sitzmöglichkeiten könnten verhindern, dass Möbel nicht in der Lend landen, vermutet die 35-jährige Kathi aus Maria Saal.
Uneinigkeit bei Verständnis der Anrainerkritik
Knackpunkt der Lendhafen-Debatte waren stets die Sorgen vieler Anrainer. Lärmbelästigungen in den Nachtstunden ließ viele Bewohner auf die Barrikaden steigen. Teilweise zeigen die Gäste im Viertel auch Verständnis für die Problematik. "Es ist schon legitim, ein Problem damit zu haben. Wenn sich oben mein Schlafzimmerfenster befindet und unten eine Rockband spielt, dann ist das schwierig", sagt der 32-jährige Rene aus Klagenfurt, mit Blick zu den Wohnungen in der Villacher Straße.
"Ich verstehe das absolut. Vielleicht sollte man das aber besser timen, damit nicht wirklich bis drei Uhr in der Nacht gefeiert wird", sagt Kathi aus Maria Saal. Kristijan aus Feistritz kann den Aufschrei der Anrainer nur bedingt nachvollziehen: "Ich denke, dass eine Stadt auch ein Stück laut ist. Und wenn das Lärm von Menschen ist, die zusammenkommen und sozial sind, dann sollte man das nicht gleich abwürgen." Auch der 30-jährige Lino sieht die Anrainerkritik kritisch. "Der Lendhafen war schon seit jeher ein belebter Spot in Klagenfurt und das muss es auch geben. Es ist auch die Funktion der Stadt, dass es solche Plätze gibt."