Sechs Jahre war Ivan alt, als er erstmals Deutsch sprach. Sprechen musste. Damals in der Volksschule. Daheim, am elterlichen Hof in Zell/Sele, nur einen Steinwurf von der Grenze zu Slowenien entfernt, wurde damals wie heute Slowenisch gesprochen. Das Zeller Slowenisch, mit seiner ganz besonderen Färbung, den Selbstlauten, die etwas länger gezogen werden als im restlichen Kärnten. „Einen Fernseher gab es nicht und von wo sonst hätten wir die Sprache lernen sollen?“ Seinen acht jüngeren Geschwistern ging es nicht anders. Bruder Stanko erzählt eine Episode aus ebendieser Dorfschule. „Der Lehrer stand in der Klasse und sagte: ,Der Schilling ist hart.‘ Meine Frage: ,Was ist hart?‘ Er nahm eine Münze und klopfte sie mir auf den Kopf und sagte: ,Spürst du nun, was hart ist?‘ Meine Antwort: ,Was ist spüren?‘“