Ein spezieller Fall wird den Mitarbeiterinnen im Mädchenzentrum Klagenfurt immer in Erinnerung bleiben. Es war vor einigen Jahren, als plötzlich eine junge Frau an die Tür klopfte. Schwierige Familienverhältnisse, kein Pflichtschulabschluss, schwanger. „Mittlerweile hat sie einen Uni-Abschluss und kommt oft zu uns zurück, um ihre Erfahrungen weiter zu geben“, sagt Christine Erlach, Leiterin des Mädchenzentrums stolz.
Seit mittlerweile 20 Jahren existiert das Kurs- und Beratungszentrum als Anlaufstelle für Mädchen und junge Frauen. Allein im Vorjahr gab es über 6000 unterschiedliche Kontakte für die 26 Mitarbeiterinnen. „Wir kümmern uns um Bedürfnisse aller Art. Oft kommen Mädchen schon mit konkreten Problemen zu uns. Häusliche Gewalt spielt leider häufig eine Rolle aber auch Cybermobbing oder Essstörungen“, sagt Erlach. Der erste Kontakt läuft immer zwanglos und ungebunden. Man wolle Zeit miteinander verbringen und ins Gespräch kommen. Je nach Bedarf geht es während der Betreuung darum, persönliche und berufliche Perspektiven zu finden. Die Klientinnen kommen aus allen sozialen Schichten und Bereichen der Gesellschaft. Schulabbrecherinnen ebenso wie Studenten oder Menschen mit Migrationshintergrund oder Behinderung. „Wir stellen den Anspruch der Diversität. Es gibt nicht das eine Mädchen. Alle sind individuell und so behandeln wir sie auch“, sagt Erlach.