Morgen hat die Ratsch-Thresl ihren ersten großen Auftritt am Benediktinermarkt. Verkörpert wird das im Jahr 1912 verstorbene Klagenfurter Original von der Schauspielerin Claudia Wirnsberger. Ihren Namen hat sie dem Thresl-Hof zu verdanken, den sie zu Lebzeiten bewohnte. Mittlerweile ist das Gebäude im Lendhafen stark verfallen und wartet seit viel zu langer Zeit auf eine Revitalisierung oder den endgültigen Abriss. „Es gibt einen rechtsgültigen Abbruchbescheid. Die Besitzer konnten dem noch nicht nachkommen“, bestätigt Georg Wald von der Abteilung Stadtplanung.
Grund dafür ist das Nutzungsrecht einer Nachbarin für einen Garagenplatz. Für die Stadt blieb bisher kaum eine andere Möglichkeit, als den Ausgang des Zivilrechtsverfahrens abzuwarten. „Die Situation ist extrem vertrackt. Damit endlich etwas weitergeht, haben wir mit den Beteiligten über einen Kauf gesprochen“, sagt Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz. Eigentümerin und Nachbarin haben Bedenkzeit erbeten.
Zumindest bleibt dadurch Zeit, sich über eine Nachnutzung des Thresl-Hofs Gedanken zu machen. „Die Verzögerungen sind ein Glück für uns. Sonst wäre dieses ehrwürdige Gebäude schon lange weg“, sagt Gemeinderat Elias Molitschnig (Grüne). Der stellvertretende Obmann des Stadtplanungsausschusses wünscht sich eine öffentliche Nutzung für Veranstaltungen oder die Schaffung von Arbeits- und Wohnraum im Lendhafen.
Mitentscheiden werden darüber auch namhafte Künstler wie Egyd Gstättner oder Ilse Gerhardt, die noch diese Woche zu einem Gespräch mit der Bürgermeisterin und den zuständigen Referenten geladen sind.