1. Was ist die Arbeiterkammer (AK) eigentlich?
ANTWORT: Als "gesetzliche Interessensvertretung der Arbeitnehmer" hat die AK erheblichen politischen Einfluss. Zudem ist die AK als starke Service-Einrichtung für viele Arbeitnehmer erste Anlaufstelle bei Problemen. Wichtige Bereiche sind Dienstrecht (Prüfung von Verträgen), Konsumenten- und Rechtsschutz, Weiterbildung, Hilfestellungen bei der Steuererklärung. Darüber hinaus zahlt die AK in Kooperation mit der Kärntner Landesregierung etliche förderungen aus: den Bildungsscheck, Wohnbau- und Fahrtkostenzuschuss).

2. Wie finanziert sich die Arbeiterkammer?
ANTWORT:Zum größten Teil über Mitgliedsbeiträge (Umlagen). 3. Wer ist Mitglied?
ANTWORT: Alle Arbeitnehmer, sofern sie nicht in anderen Kammern organisiert sind (Apotheker, Ärzte, Rechtsanwälte, Landwirte). Die Mitgliedschaft ist verpflichtend, die AK-Umlage in der Höhe von 0,5 Prozent des Bruttoeinkommens. Umlagenbefreit sind Lehrlinge, Zivil- und Präsenzdiener, geringfügig Beschäftigte sowie Arbeitslose. In Kärnten gibt es rund 155.000 AK-Mitglieder.

4. Was wird gewählt?
ANTWORT: Das Kärntner Arbeiterkammer-Parlament, die so genannte "Vollversammlung". Insgesamt sind 70 Mandate zu vergeben, die Abgeordneten wählen daraufhin den Arbeiterkammer-Präsidenten, den Vorstand sowie den Kontrollausschuss.

5. Wer ist wahlberechtigt?
ANTWORT: Sowohl zahlende als auch umlagebefreite Mitglieder. Letztere haben allerdings kein automatisches Wahlrecht, sie mussten dazu einen Antrag stellen.

6.Wer sitzt in der Vollversammlung?
ANTWORT: Wie bei Landtags- und Nationalratswahl werden die Mandate entsprechend dem Wahlergebnis besetzt. Die Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter (SPÖ) hält derzeit die absolute Mehrheit, gefolgt von den Freiheitlichen Arbeitnehmern (FA), ÖAAB (ÖVP), und Grüne. Der "Gewerkschaftliche Linksblock" verfehlte bei der letzten Wahl den Einzug, tritt aber heuer wieder an. Die Freiheitlichen haben auch in der AK gespalten, neben FA tritt auch eine BZÖ-Liste an. Die jeweiligen Kandidaten diskutieren heute Abend, 21.03 Uhr in der Radio Kärnten Streitkultur.

7. Der rote AK-Präsident Günther Goach hat bei der letzten Wahl 72 Prozent bekommen. Ist die Arbeiterkammer eine reine SPÖ-Organisation?
ANTWORT: Nein, auch wenn die Sozialdemokratie traditionell stark vertreten ist. In Tirol und Vorarlberg hat die ÖVP das Sagen.

8.Wird derzeit in ganz Österreich das AK-Parlament gewählt?
ANTWORT: Nein. Jedes Bundesland bestimmt den Termin selbstständig. In den meisten Ländern haben die Wahlen bereits stattgefunden.

9. Wo wird gewählt?
ANTWORT: Grundsätzlich in der Nähe des Arbeitsplatzes. In vielen Betrieben werden eigene AK-Wahlkommissionen gebildet. Sollte das nicht der Fall sein, kann in den verschiedenen Arbeiterkammer-Zentralen in den Bezirken gewählt werden, es gibt auch die Möglichkeit zur Briefwahl.

10.Wann ist mit dem Wahl-Ergebnis zu rechnen?
ANTWORT:Ein vorläufiges Ergebnis gibt es am 30. April, das Endergebnis nach Auszählung der Briefstimmen steht am 4. Mai fest.