Mit kühnen Zahlenspielen versucht die Politik das Ergebnis der Euro schön zu färben. So spricht Landeshauptmann Jörg Haider von 500.000 zusätzlichen Gästen, die während der zehn Euro-Tage in Kärnten weilten - 30.000 an den spielfreien Tagen - , von 310 Millionen Zusehern, die sich via Fernsehen die Spiele im Klagenfurter Stadion gegeben haben und einem daraus resultierenden Werbewert von 50 Millionen Euro. Alles in allem eine "Jubelbilanz". Einigkeit herrscht, dass die Organisation in Host City und Stadion perfekt, die Fans in friedlicher Feierlaune waren, Tumulte ausgeblieben sind und das Verkehrskonzept reibungslos funktioniert hat. "Kein Fenster ging in Brüche und keine Blume wurde geknickt", betont der Klagenfurter Bürgermeister Harald Scheucher bei einer Euro-Bilanzpressekonferenz. Was Haider noch als großen Erfolg wertet: "Niemand ist der Verlockung erlegen, aus der Euro eine politische Geschichte zu machen."