Die Ursachen für den 100.000-Liter-Benzinaustritt an der Klagenfurter Völkermarkter Straße Ende 2007 zieht immer weitere Kreise. Seit Mittwoch ist bekannt, dass neben einem technischen Gebrechen auch menschliches Versagen den riesigen Umweltskandal auslöste. Tankstellenpächter Christian Freithofnig hatte nämlich den Verlust schlicht übersehen. Denn: Wie die OMV am Mittwoch mitteilte, wurden ab dem Austritt des Benzins in einem Zeitraum von drei Wochen rund 250.000 Liter angeliefert, jedoch nur 150.000 Liter verkauft.

Austritt nicht erkannt? "Grund dafür war eine Falschinterpretation der Treibstoff-Inventurliste des Pächters", sagt Harald Joichl, Leiter der Tankstellen in Österreich. Auslöser dafür, so Joichl, war eine Miteinbeziehung eines leeren Tanks, der aber seit Sommer eigentlich außer Betrieb war. "Der Verkauf lief auf zwei Stellen, obwohl nur eine angeliefert wurde. So konnte der Austritt nicht erkannt werden", sagt Joichl. Freithofnig, von der Kleinen Zeitung darauf angesprochen, will aber nicht Stellung nehmen.

Laboranalysen. Laboranalysen haben nun auch ergeben, dass neben einem Leck in der Dichtung der Benzinleitung auch der Leckdetektor eine technische Ursache für den Austritt war. "Wenn Benzin ausfließt, schlägt dieser an und schließt die Benzinzufuhr. Das hat nicht funktioniert."

Laufende Sanierung. Trotz des Vorfalls stärkt die OMV dem Pächter den Rücken. "Wir werden weiterhin an ihm festhalten und ihn finanziell entschädigen", sagt Joichl. Die derzeit laufende Sanierung soll noch bis Ende des Jahres dauern. Laut Experten geht man von Schadenskosten von rund einer Million Euro aus.