Längst nicht für alle ist Weihnachten ein Fest der Liebe und des Friedens. Die Zahl der Gewaltdelikte stieg auch heuer an den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr an, allein in Kärnten musste die Polizei in den letzten Tagen vermehrt ausrücken. So hat etwa am Mittwoch Vormittag ein Kranfahrer aus Wolfsberger (55) seine Ehefrau (50) mit einem geflochtenen Strohkorb geschlagen, gegen den Mann wurde ein Betretungsverbot ausgesprochen. Ebenfalls handgreiflich wurde ein 65-jähriger Unternehmer aus Klagenfurt. Er richtete ein Küchenmesser gegen seine 40-jährige Gattin und drohte sie damit umzubringen. Tatsächlich verletzte er sie am Hals. Auch gegen ihn wurde ein Betretungsverbot ausgesprochen. Kurze Zeit danach bedrohte ein 19-jähriger Feldkirchner seine 18-jährige Bekannte.

"Ich mach' dich hin!". Mit einem Freund riss er die Kennzeichenhalterung von ihrem Fahrzeug herunter und schrie: "Wenn ich dich einmal allein erwische, mach' ich dich hin du Schlampe!" Die junge Frau, die in massive Furcht geriet, wandte sich an die Polizei.

Beamte geschlagen. Aber selbst Polizeibeamten bleiben nicht immer von den Gewaltausbrüchen verschont. "In den vergangenen Tagen hatten wir gleich drei Vorfälle, bei denen Polizisten zum Handkuss kamen", sagt Oberst Friedrich Hanser von der Kriminalabteilung Villach. Erst gestern musste ein Beamter sein Auge behandeln lassen, da ihm ein betrunkener 19-Jähriger direkt mit der Faust ins Gesicht schlug. Am Mittwoch wurde ein Linzer Eishockey-Fan aggressiv und attackierte einen Villacher Beamten, er blieb aber unverletzt. Und in der Nacht vor dem Heiligen Abend wurde ebenfalls einem Villacher Beamten in einem Tanzlokal die Nase eingeschlagen.