Der Güterverkehr soll nicht über die Hochleistungs-Strecke durch dicht besiedeltes Gebiet in Klagenfurt und Villach führen, sondern durch das "dünner besiedelte" Rosental: Dieser Vorstoß von Klagenfurts Bürgermeister Harald Scheucher und seinem Villacher Amtskollegen Helmut Manzenreiter hat bei den Rosentaler Gemeindechefs Proteststürme ausgelöst.

Dünn besiedelt. "Das lassen wir uns nicht bieten. Es ist eine Frechheit zu sagen, das Rosental ist dünn besiedelt. Es leben hier rund 25.000 Menschen", sagt Sonya Feinig, Bürgermeisterin von Feistritz im Rosental. Die Streckenführung durch das Rosental sei außerdem vor Jahren schon geprüft und aufgrund geologischer und naturschutzrechtlicher Probleme verworfen worden. "Die Trasse würde direkt durch unser Quellschutzgebiet führen", sagt Feinig. "Das Rosental ist durch die Gas- und Erdölpipeline und die Karawankenautobahn schon genug belastet", sagt der Ferlacher Bürgermeister und Obmann der Carnica-Region Ingo Appé.

Das Argument von Scheucher und Manzenreiter, die Region würde wirtschaftlich von der Hochleistungsbahn profitieren, lässt Johann Obiltschnig, Bürgermeister von St. Jakob im Rosental nicht gelten: "Kein einziger dieser Hochgeschwindigkeitszüge würde im Rosental halten."

Zehn Millionen für Planung. Rolf Holub, Landessprecher der Grünen, glaubt, dass jede Strecke abseits von Ballungs- und Wirtschaftszentren keinen Nutzen, sondern nur Kosten bringen würde. Und Landeshauptmannstellvertreter Gerhard Dörfler hält an der bereits festgelegten Wörthersee-Strecke fest: "Es sind schon zehn Millionen Euro in Planungen investiert worden. Wenn die beiden Städte und das Rosental streiten, geht der Zentralraum Kärnten leer aus." Die Entscheidung, ob die Variante Rosental geprüft wird, liegt bei Verkehrsminister Werner Faymann.