Im April will der Autozulieferer Magna mit dem Bau des im Osten von Klagenfurt geplanten Werkes starten, bestätigt Konzernsprecher Daniel Witzani. Einziges Problem: Bisher stehen noch nicht einmal alle Grundstücke zur Verfügung, die Magna hierfür ankaufen will.

Grundstücke fehlen. In einer Sitzung in der Landesregierung in der Vorwoche, an welcher auch Magna-Leute teilgenommen haben, wurde dann festgestellt, dass die Stadt, welche die Aufgabe übernommen hat, die entsprechenden Grundstücke von Bauern in Form eines Tausches zu erwerben, säumig ist. "Ein paar Grundstücke müssen noch getauscht werden", bestätigt Liegenschaftsreferent Walter Zwick (ÖVP). Damit Magna wie geplant mit dem Bau beginnen kann, müsste aber spätestens im März die Bauverhandlung stattfinden.

"Müssen jetzt Gas geben". Die Zeit wird also bereits mehr als knapp, was Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) jetzt dazu veranlasst hat, das Magna-Werk in Bezug auf alle behördlichen Angelegenheiten "zur Chefsache" zu erklären, "weil die Stadt Klagenfurt hier nichts weiterbringt". "Das ist fahrlässig, wir lassen uns von der Stadt nicht mehr länger pflanzen. Wir müssen jetzt Gas geben", übt Haider Druck auf Bürgermeister Harald Scheucher (ÖVP) aus. Seit November - da wurde die gemeinsame Immobilientochter zur Abwicklung des Grundstückstauschs gegründet - sei nichts passiert. Geschäftsführer der Gesellschaft ist Magistratsdirektor Peter Jost. Die Grundstücke sollen dann im Paket an Magna verkauft werden.

Ersatzstandort? Haider befürchtet mittlerweile, dass Magna sich um einen Ersatzstandort umsehen könnte, wenn die Produktion in Klagenfurt aufgrund der Verzögerung nicht wie geplant im Herbst starten kann. In dem Werk sollen jährlich bis zu vier Millionen Klappenantriebe für Auto-Klimaanlagen produziert werden, 200 Menschen sollen Arbeit finden. Bürgermeister-Sprecher Adolf Krumpl versucht zu beruhigen: "Am 30. Jänner wird ein Antrag für den Grundstückstausch im Senat eingebracht."