Sie betteln regelmäßig in der Wiener Gasse in Klagenfurt, aber Sie sind nicht von hier?
Josef: Ich komme aus der Slowakei, zu Hause habe ich eine Frau und drei Söhne, die muss ich alle satt bekommen.

Wissen Sie, dass manche Politiker für die ganze Stadt hier ein Bettelverbot haben möchten?
Josef: Betteln ist ja schon verboten! Gestern wurde ich von der Polizei vertrieben und ich habe einen Strafzettel bekommen. 10 Euro musste ich bezahlen. Das war deutlich mehr Geld, als ich an einem Tag verdiene.

Warum kommen Sie nach Klagenfurt, sind die Kärntner spendabel?
Josef: Es gibt überall hilfsbereite Menschen. Sogar Hundefutter für meinen Begleiter Justin bekomme ich. Aber in Italien und in Deutschland wurden wir Bettler noch nie vertrieben.

Wen meinen Sie mit "Wir", wie sind Sie organisiert?
Josef: Ungefähr 100 Euro muss ich einem Kollegen geben, damit er mich mit dem Auto mitnimmt. Das ist viel Geld, aber anders könnten ich und meine Landsleute überhaupt nichts verdienen.

Kennen Sie die anderen Bettler?
Josef: Ja, es sind ja nur wenige. Ich trinke keinen Alkohol, manch andere leider schon. Wohl um zu vergessen. Aber ich denke gern an meine Kinder, da kann und will ich mir Alkohol nicht leisten.

Wie lange bleiben Sie in Klagenfurt?
Josef: Immer für ein paar Tage. Ich komme schon seit fast zehn Jahren. Wenn es schlecht läuft, müssen wir länger bleiben, bis wir das Geld für das Benzin für die Weiterfahrt zusammenhaben.