Mit einer elektrisierenden Meldung schockten gestern die Klagenfurter Stadtwerke ihre rund 51.000 Stromkunden: Ab 1. Feber wird der Strompreis um nicht weniger als 15 Prozent erhöht. Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden bedeutet das jährliche Mehrkosten von 76 Euro.

Kelag-Kunden. Nicht ganz so hoch fällt die Strompreiserhöhung für Kelag-Kunden aus. Sie werden ab 1. Feber mit zusätzlich 3,4 Prozent zur Kasse gebeten, was bei gleichem Verbrauch ein Plus von über 20 Euro pro Jahr bedeutet.

Kritik – vor allem an der deftigen Erhöhung der Stadtwerke – hagelte es gestern von der Arbeiterkammer (AK), Grünen, BZÖ und FPÖ. "Ein Preisanstieg um 15 Prozent stellt eine gewaltige Belastung dar. Die Konsumenten spüren im Geldbörserl nichts von den versprochenen Vorteilen der Energie-Liberalisierung", sagte AK-Präsident Günther Goach. Außerdem sei diese Strompreiserhöhung in Klagenfurt nur die Spitze des Eisberges: Die Stadtwerke hätten erst 2006 Fernwärme- und Gaspreise kräftig erhöht.

Ökostrom-Förderung. Kelag-Vorstand Hermann Egger betonte ausdrücklich, dass man trotz höherer Beschaffungskosten nur die gestiegene Ökostrom-Förderung weitergebe. Die Vorstände der Stadtwerke, Romed Karré und Michael Junghans, rechtfertigen die Preiserhöhung auch mit "stark gestiegenen Kosten für Strom und Öl, dem neuen Ökostrom-Gesetz und damit, dass seit zwei Jahren keine Tarifanpassungen erfolgt sind".