Dieter Jandl hat als Obmann der Klagenfurter ÖVP 16 Jahre lang die Partei-Fäden gezogen. Jetzt ist der Langzeit-Politiker nicht ganz ohne Druck seitens Parteikollegen zurückgetreten. "Es ist gut, dass die notwendige Veränderung in der ÖVP stattfinden kann", sagt Obmann-Stellvertreter Maximilian Habenicht, der bis zum Stadtparteitag am 15. Dezember die Geschäfte führen wird.

Zwei Kandidaten. Und für die Erneuerung stehen zwei Kandidaten, auf die sich der Parteivorstand geeinigt hat: Peter Steinkellner (52) und Herbert Taschek (36). Beide sitzen seit Jahren für die ÖVP im Gemeinderat und werden beim Parteitag gegeneinander antreten. Rund 200 Delegierte werden entscheiden, welcher der beiden Herren, die beide aus dem Öaab (schwarze Gewerkschaftsabteilung) kommen, künftig die Partei-Fäden ziehen wird. Schon im Vorfeld zeichnet sich ab, dass Steinkellner mit der Unterstützung von Bürgermeister Scheucher rechnen kann, Taschek mit jener von Ex-Obmann Jandl.

Andere Ausgangsposition. Steinkellner hat ja beim Stadtparteitag 2003 schon einmal versucht, die Rolle des Parteiobmannes zu übernehmen, musste sich aber Jandl geschlagen geben. Jetzt ist die Ausgangsposition eine andere. Taschek und Steinkellner steigen ohne "Obmann-Bonus" in den Ring. Beide bezeichnen sich als Teamspieler, und wollen die Partei so verändern, "dass sie 2009 erfolgreich in die Gemeinderatswahl geht". Steinkellner, der im zivilen Beruf Oberstleutnant beim Heer ist, spricht von einer "Erneuerung auf allen Ebenen". Taschek, der als technischer Angestellter bei den Stadtwerken tätig ist, will "ein vernünftiges junges Team".

Interesse. Während Steinkellner offen sagt, dass es ihn "interessieren würde, auch Stadtrat zu werden" - Jandl legt diese Funktion ja mit Ende Dezember ebenfalls zurück - spricht Taschek von einer "Entscheidung der Gremien". Und ob die beiden die einzigen Obmann-Kandidaten bleiben, ist noch nicht sicher.