Hier sollten viel öfter Veranstaltungen stattfinden, die so gut besucht sind", sagt der Wirt hinter der Theke im Feuerwehr-Mehrzweckhaus in Gurnitz, in der Gemeinde Ebenthal. Mittwochabend hatte er alle Hände voll zu tun, kamen doch rund 400 Menschen zur Podiumsdiskussion über das geplante Gasdampfkraftwerk an der Grenze zu Ebenthal.

Fragestunde. Umweltexperten, Bürgervertreter und Politiker saßen nebeneinander im Scheinwerferlicht und stellten sich den Fragen, beziehungsweise wiederholten ihre Aussagen zum Thema Umweltrecht, Meteorologie, Gesundheit und Energieversorgungs-Alternativen.

Nicht beurteilungsfähig. Für Unmut seitens der Projekt-Gegner sorgte die Tatsache, dass die Umweltverträglichkeits-Prüfung (UVP) derzeit auf Eis liegt. "Das eingereichte Projekt ist noch in vielen Bereichen, wie Standort, Alternativen und Immissionen nicht vollständig und somit nicht beurteilungsfähig", erklärte Harald Tschabuschnig, UVP-Koordinator der Kärntner Landesregierung. Um die Nachreichung ergänzender Unterlagen kümmern sich derzeit die Gutachter der Energie Klagenfurt GmbH.

Nicht abwürgen. Den Kraftwerksgegnern dauert das aber zu lange: "Am 29. März wurde das Projekt eingereicht und seither hat es noch nicht einmal eine Vorprüfung seitens der Behörde gegeben", sagt Wolfgang List, Rechtsanwalt der Gemeinde Ebenthal. Er forderte einmal mehr die Bearbeitung seines Antrages auf sofortige Abweisung des Projektes und drohte mit dem Gang zum Umweltsenat, sollte bis 29. Dezember dieses Jahres - der Beginnfrist für ein UVP-Verfahren - nicht geprüft werden.

Vorwürfe. "Ich kann einen eingereichten Antrag nicht abwürgen, er muss abgearbeitet werden", konterte Umweltlandesrat Reinhart Rohr auf diese Vorwürfe. Verärgerte Rufe erntete Rohr, als er auf die Frage einer Frau aus dem Publikum, wie man den Feinstaub am besten reduzieren könnte, antwortete: "Am besten, indem man den Einzel-Hausbrand abstellt und seinen Haushalt an die Fernwärme anschließt. Hauptverursacher des Feinstaubs sind nämlich der Hausbrand und Verkehr."