Wickie - ein kluger Junge und seine "starken Männer" - sind nicht nur berühmte Zeichentrickfiguren, sondern auch Thema und Titel einer Diplomarbeit. Die Verfasserin ist seit April Assistentin am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Klagenfurt. Jetzt wird sie beschuldigt, aus dem Internet abgeschrieben zu haben.

"Flaches Niveau". "25 Seiten sind es", sagt Stefan Weber, Privatdozent an der Uni Wien. Verweise auf Quelle fehlten in der Arbeit. Neben den Plagiatsvorwurf kritisiert er zudem "das flache Niveau". Wie die Verfasserin die Note "sehr gut" und darüber hinaus eine Assistenzstelle bekommen konnte, sei nicht nachvollziehbar.

Verteidigung. "An diesen Vorwürfen ist nichts dran", verteidigt Institutsvorstand Matthias Karmasin seine junge Kollegin. Er fordert vom Rektorat der Uni Klagenfurt eine "Ehrenerklärung", die sich für die Kollegin ausspricht. Die neuerliche Überprüfung der Qualität der Diplomarbeit sowie der Plagiat-Vorwürfe lehnt Karmasin ab: "Mein Kollege Rainer Winter hat die Arbeit benotet, das Urteil dieses geschätzten Wissenschaftlers genügt mir voll und ganz."

Genau prüfen. Universitätsrektor Heinrich C. Mayr genügt es aber nicht, er will die Arbeit "sauber analysieren" lassen. "Offenheit ist in solchen Fällen für die Universität ganz wichtig." Falls tatsächlich Leistungen erschlichen wurden, könnte das Job- und sogar Titelverlust für die Assistentin bedeuten.