Viel Staub wirbelt derzeit die zweite Pleite eines Feriendorfes in der Gemeinde Feistritz im Rosental auf: Nachdem das Unternehmen "Holiday Jack" bereits vor einiger Zeit in den Konkurs schlitterte, wurde selbiger am Mittwoch auch über den Ferienpark "Natur-Erlebnisdorf" eröffnet. Beide Unternehmen wurden vom selben Geschäftsführer geleitet.

Zahlreiche Vorwürfe. Vorwürfe, dass Gelder von Kärnten nach Spanien abgezogen worden sein sollen oder dass die Staatsanwaltschaft bereits ermittle, stehen derzeit im Raum. Der Geschäftsführer soll unter dringendem Betrugsverdacht stehen, heißt es Donnerstag in einer Kärntner Tageszeitung. Faktum ist: "Der Geschäftsführer der beiden Unternehmen aus dem Rosental besitzt eine Firma mit Hauptsitz in Las Palmas, der wiederum 100-Prozent der beiden Firmen aus dem Rosental gehören", sagt Masseverwalter Gerhard Kochwalter am Donnerstag gegenüber der Kleinen Zeitung DIGITAL. Insgesamt 4,7 Millionen Euro wollen die Gläubiger der ersten insolventen Gesellschaft.

"Fast nie da" Der Mann aus Deutschland halte sich derzeit nicht – entgegen Vermutungen – dauerhaft in Spanien auf. "Ich stehe in Kontakt mit ihm und er war auch bei der letzten Sitzung anwesend", so Kochwalter. An eine ständige Anwesenheit in seiner Zeit als Betreiber der Ferienanlage kann sich Bürgermeisterin der Marktgemeinde Feistritz, Sonya Feinig, aber nicht erinnern: "Der Geschäftsführer war fast nie da."

30.000 Euro offen. Bestätigt wurde von ihr auch, dass der ehemalige Betreiber, der auch noch Firmen in Deutschland besitzt, der Gemeinde noch etwa 30.000 Euro an Kurtaxen schulde. "Ich bin froh, dass wenigstens Strom und Wasser gezahlt wurden", so Feinig weiter. Unverständlich sei die Zahlungsmoral aber aufgrund der hohen Nächtigungsanzahl von 50.000 in der Zeit kurz vor dem Konkurs.

Heimischer Betreiber. Zumindest die Zukunft der Ferienanlage, die schon länger still steht, scheint gesichert. Es habe bereits ein Angebot eines Einheimischen gegeben, so der Masseverwalter. Um wen es sich dabei handelt war von ihm nicht zu erfahren. Auch Feinig gibt sich diesbezüglich bedeckt, lässt aber durchklingen, dass es sich bei dem neuen Investor um einen Rosentaler handeln könnte. Sie bleibt optimistisch: "Es sieht sehr positiv für die Zukunft der Gemeinde aus. Soweit man es jetzt schon beurteilen kann, versprechen die Pläne viel Gutes."