Die Waggons sind mit Draht verschlossen und verriegelt. Sie verbreiten einen üblen Geruch wie bei einem Viehtransport. Ein schrecklicher Gestank, ein noch schrecklicherer Anblick. In jedem Waggon befinden sich etwa fünfzig gewöhnliche Domobranzen in Uniformen, hie und da ein Offizier, ein Zivilist, eine Frau, ein Kind. Was, zum Teufel, treiben wir als Sieger mit den Menschen?", schrieb Zdenko Zavadlav im Mai 1945. Es waren Angehörige des Rupnik-Bataillons, das am Vortag von den Briten aus dem Lager Viktring auf den Klagenfurter Bahnhof verfrachtet worden war. Die Briten ließen sie in dem Glauben, sie würden nach Italien transportiert. Endstation war indes das Internierungslager Tüchern (Teharje), von dem angesichts der hohen Opferzahlen Überlebende von einem Todeslager sprachen.