Um bei „Klagenfurt Wohnen“ wieder „Ruhe einkehren zu lassen“, hat Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) den Magistratsdirektor-Stellvertreter damit beauftragt, eine „sinnvolle Lösung für den ehemaligen Geschäftsführer und den ehemaligen Prokuristen“ zu suchen. „Heute wurde mir ein Vorschlag präsentiert, dem ich nähertreten kann“, sagt Scheider.

Konkret wird der ehemalige Geschäftsführer von „Klagenfurt Wohnen“, der bis dato noch als Abteilungsleiter tätig war, mit sofortiger Wirkung der Dienststelle „Service für Kollegialorgane und städtische Veranstaltungen“ zugewiesen. Auch der ehemalige Prokurist der IVK wird gemäß den Bestimmungen einer anderen Abteilung zugewiesen. Die Geschäftsführung der IVK wurde bekanntlich bereits zu Jahresbeginn 2024 an Gerhard Scheucher übergeben. „Politisch vehement etwas zu fordern ist wesentlich einfacher, als es dann schlussendlich sinnvoll umzusetzen“, so der Bürgermeister abschließend.

Klagenfurt Wohnen befindet sich in einer finanziellen Schieflage. Der städtische Eigenbetrieb, dem 3.086 Gemeindewohnungen gehören, schloss das Jahr 2023 mit einem Minus von rund 1,7 Millionen Euro ab. Der Wirtschaftsprüfer hat der Bilanz das Testat verweigert. Der Grund: die Immobilien von Klagenfurt Wohnen wurden über Jahre mit unterschiedlichen Bewertungsansätzen ins Anlagevermögen eingebracht.

Die Malversationen führten dazu, dass im Herbst des Vorjahres der Geschäftsführer und der Prokurist der Immobilienverwaltung Klagenfurt GmbH (IVK) abgesetzt wurden. Der Geschäftsführer blieb jedoch - bis zu Scheiders Bekanntgabe am Donnerstag - Leiter von Klagenfurt Wohnen.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Klagenfurt, aufgrund von Ungereimtheiten bei der Vergabe an sowie bei der Verrechnung durch externe Ziviltechniker- und drei Brandschutzfirmen durch „Klagenfurt Wohnen“ Ermittlungen eingeleitet hat.