Wenn ein Satz das vergangene Jahr der Klagenfurter Berufsfeuerwehr beschreiben könnte, würde irgendwo das Wort „intensiv“ vorkommen. Zu genau 3219 Einsätzen rückten die 83 Feuerwehrmänner aus, rund 200 Mal öfter als im Jahr zuvor. 62 Prozent davon waren technische Einsätze wie Wohnungs- und Aufzugsöffnungen, Verkehrsunfälle und mehr. Brände beschäftigten die Kameraden weniger als in den Vorjahren, trotzdem gehen 38 Prozent aller Einsätze darauf zurück. 104 Personen konnten gerettet werden, 32.945 Kilometer wurden gefahren. So die stolze Bilanz, die am Freitag präsentiert wurde.

Fotos vom Unwetter im Sommer 2023:

Der einsatzintensivste Monat war klarerweise der August. Aufgrund der starken Unwetter stand die Berufsfeuerwehr ganze 687 Stunden im Einsatz. 444 Unwettereinsätze verzeichnete die städtische Abteilung im vergangenen Jahr. Es ist ein neuer, trauriger Rekord. „Gemeinsam als Team haben wir alle unser Bestes gegeben. Entscheidungen mussten in sekundenschnelle getroffen werden“, sagt Feuerwehrreferent Bürgermeister Christian Scheider (TK), der auch die vielen Freiwilligen Feuerwehren in Klagenfurt nicht unerwähnt lässt. Gemeinsam absolvierten alle Feuerwehren zusammen alleine im August 1230 Unwetter-Einsätze. „Es gibt kein besseres System“, schwärmt der Stadtchef über die Zusammenarbeit.

Neue Sirenen

Die Unwetter sorgten für eine Verbesserung der Infrastruktur bei der Berufsfeuerwehr. Eine Million Euro wanderten im Sommer in neue Geräte, 200.000 Euro in einen mobilen Hochwasserschutz. Die 19 Sirenen im Stadtgebiet sind für Blackout-Szenarien gerüstet. Acht neue Feuerwehrmänner konnten ihren Dienst antreten. Ein Wermutstropfen: Noch immer befindet sich keine einzige Frau im Einsatzteam. „Die Kriterien sind hoch, das wissen wir. In naher Zukunft werden wir aber Frauen haben“, sagt Branddirektor Herbert Schifferl, Chef der Berufsfeuerwehr.

Zuwachs gibt es heuer im Fuhrpark. Der 27 Jahre alte „Tank 3“ wird ausgetauscht, ein neues Kommandofahrzeug für knapp 200.000 Euro wird angeschafft. Zudem befinden sich derzeit sechs Feuerwehrmänner in der Drohnen-Ausbildung. Eine Drohne für rund 30.000 Euro soll bei Waldbränden, für Erkundungsflüge und für die Suche vermisster Personen zum Einsatz kommen. Mit Helikopter- und Krisenstabsübungen setzt man heuer auch den Fokus auf die Weiterbildung. „2024 müssen wir weiter an uns arbeiten und das Training für den Ernstfall fortsetzen“, sagt Wolfgang Germ, Leiter des Feuerwehr-Krisentabs.