Ein Sonntagsspaziergang mit seinem Labradormischling Spyke wurde für einen Klagenfurter Mitte September zum "Albtraum". Im Bereich des Schachterlwaldes in Welzenegg wurde sein angeleinter Hund von einem frei laufenden Pitbull attackiert. "Meine Lebensgefährtin und ich mussten die ersten Minuten allein mit dem aggressiven Hund raufen, damit er Spyke nicht zerfetzt", erzählt der Mann. Nachdem die Besitzer des angreifenden Hundes eingetroffen waren, sei es mit vereinten Kräften gelungen, den Pitbull von Spyke loszubekommen.

Er kontaktierte die Polizei. Doch diese meinte nach ihrem Eintreffen nur, "dass sie nicht viel tun könne, da keine Menschen verletzt worden wären", sagt der Mann, dessen Hund nach dem Vorfall vom Tierarzt genäht werden musste und sich aktuell am Weg der Besserung befindet.

Nicht der erste Vorfall

Der Angriff auf Spyke war nicht der erste Vorfall mit dem Pitbull. 2021 verbiss dieser sich in einen Border Collie, der ebenfalls an der Leine seines Herrchens im Schachterlwald spazieren ging. "Ich frage mich, was noch passieren muss, damit dieser Besitzerfamilie der Hund abgenommen wird." Immerhin grenze der Schachterlwald an eine Volksschule samt Hort und Kindergarten.

Tierschutzombudsfrau Jutta Wagner verweist auf das Kärntner Landessicherheitsgesetz. Laut diesem sind Tiere so zu halten und zu verwahren, dass Menschen und Tiere weder gefährdet noch verletzt werden beziehungsweise Menschen nicht in unzumutbarer Weise belästigt werden.

Strafverfahren eingeleitet

Wie die Stadtkommunikation bestätigt, machte das Ordnungsamt am vergangenen Wochenende zweimal die Bekanntschaft mit besagtem Pitbull. In beiden Fällen war der Hund allein unterwegs und attackierte wahllos andere Hunde. Am 3. Oktober hat der Magistrat den Besitzer des Pitbulls per Bescheid aufgefordert, dass ihr Hund in der Öffentlichkeit immer Leine und Maulkorb tragen muss. "Der Besitzer hat in beiden Fällen angegeben, dass ihm der Hund ausgebüxt sei. Im Zuge des nun eingeleiteten Verfahrens wird man sich auch die Hundehaltung beim Hundebesitzer ansehen", heißt es aus dem Rathaus. Als letzte Konsequenz könnte der Pitbull seinen Besitzern tatsächlich abgenommen werden.

Auch für Spykes Herrchen ist die Causa noch nicht abgeschlossen. Er hat die Besitzerfamilie des Pitbulls angezeigt, da er beim Angriff des Hundes zu Sturz gekommen ist und seitdem unter Knieschmerzen leidet.