Wenn Tag für Tag das Spendenkonto von „Kärntner in Not“ durch die großartige Hilfsbereitschaft der Leser der Kleinen Zeitung aufgefüllt wird, sich der Gabentisch zu Weihnachten 2018 mit 666.000 Euro voller „Spendenpakete“ gefüllt hat, wird den Mitarbeitern und Funktionären des Hilfsfonds warm ums Herz. Mit großer Dankbarkeit für das Vertrauen sind sie bemüht, die Hilfe sofort und nachhaltig weiterzugeben. So wird die Wärme im Herzen oftmals zur tatsächlichen Wärme in den Heimen bei den Menschen in Not.

Als die Naturkatastrophe in ungeahnter Sturmstärke und Flut über Oberkärnten hinweggebraust ist, hat „Kärntner in Not“ sofort beschlossen, monetäre Hilfe in den betroffenen Gebieten bereitzustellen. Und die Leser haben, unaufgefordert, mit selbst gewählten, aber eindeutig zuordenbaren Verwendungszwecken („Flutopfer“, „Notfallfonds“, Lesachtal, Rattendorf) den solidarischen Gedanken auf bewundernswerte Art gelebt: 93.127,10 Euro sind seit November für die Unwetteropfer eingelangt und dank des Notfallfonds konnte dieser Betrag auf 240.000 Euro aufgestockt und bereits weitergegeben werden.

Der Hilfsfonds „Kärntner in Not“ ist eine Ganzjahres-Einrichtung, so wurden heuer insgesamt 891.000 Euro an Hilfsbedürftige im Land für ihre elementaren Anliegen ausbezahlt. Da oftmals hinter jedem Antragsteller eine mehrköpfige Familie steht, wirkt diese Hilfestellung für Tausende Menschen, die alleine nicht aus ihrer Notsituation herauskämen.

„Danke für Ihre Arbeit“, gab Landeshauptmann Peter Kaiser beim traditionellen Weihnachtstreffen von „Kärntner in Not“ mit seinen fünf Partnerorganisation eine motivierende Rückmeldung, „der solidarische Charakter der Aktion ist ein großer Vorteil“. Herta Stockbauer, BKS-Bank-Vorstandsvorsitzende, stellte fest: „Es wird durch Sie sehr viel bewegt, für die ganze BKS Bank sind Sie ein Fixpunkt.“ Elisabeth Scheucher, Präsidentin des Kärntner Kinderrettungswerkes, betonte: „Die Menschen haben Vertrauen in Ihre Organisation.“ Und Elisabeth Wappis unterstrich die nachhaltige Wirkung von „Kärntner in Not“.

Hilfsbereitschaft bewirkt Hunderte Zuwendungen

Über 1000 Anträge kamen heuer zur Bearbeitung ins „Kärntner in Not“-Büro. Die mehr als 890.000 ausgeschütteten Spendeneuro wurde aufgrund gewissenhafter Prüfung des Notfalls und der finanziellen Ausgangslage beschlossen.

Auf Herbergssuche befand sich Herr G. Am 21. Dezember erreichte uns mittags der Notruf seines Betreuers: Falls nicht 250 Euro für ein Zimmer in einer Pension aufgebracht werden, stehe Herr G. auf der Straße. Am 2. Jänner wird er in ein betreutes Wohnheim einziehen. „Kärntner in Not“ hat die Übergangslösung bezahlt.

Obdachlose werden in Klagenfurt im Eggerheim der Caritas betreut. Dutzende konnten wir mit der Zahlung einer Kaution von der Straße wegbringen und ihnen ein „sicheres Dach“ über dem Kopf ermöglichen.

Als Working Poor zählt Frau Z., sie bezieht einen Lohn als Aushilfskraft von 460,70 Euro, aufgestockt durch 181,82 Euro Mindestsicherung und 143,70 Euro Wohnbeihilfe. Sie findet keine andere Dienststelle. Weil ihr Sohn am Wochenende bei ihr wohnt, benötigt sie ein zusätzliches Schlafzimmer und zahlt deshalb 520 Euro Miete. Der einzige Luxus ist das Fußballtraining des Juniors. Mit der Zahlung von zwei Mieten entspannte sich das Haushaltsbudget.

Eine Pensionspfändung entwickelte sich zum finanziellen Supergau für die 66-jährigen Mindestpensionistin Frau K.: 180 Euro hat die Republik von ihren 863 Euro abgezogen wegen einer Jahrzehnte zurückliegenden Alimentationsschuld. Auch Pflegegeld wurde trotz Gehbehinderung und Einschränkung der Handfunktion abgelehnt. „Kärntner in Not“ hat erfolgreich für sie den Antrag auf Halbierung der Pfändungsrate gestellt, über die Arbeiterkammer die Ablehnung des Pflegegeldes beeinsprucht, mit „Essen auf Rädern“ den Zeitraum der Pfändung überbrückt und zu guter Letzt noch ordentliche Winterschuhe angeschafft.