Wissenschaft beginnt manchmal im Schwimmbad: Als Amir Mujkanovic (32) im Sommer mit seinem sechsjährigen Neffen baden ging, fragte ihn dieser: „Onkel, warum geht der Ball im Wasser nicht unter?“ Da wusste der wissenschaftliche Mitarbeiter an der Fachhochschule Kärnten sofort, wo man die Antwort findet: Im Online-Labor.
Der St. Veiter arbeitet am „Go-Lab-Project“, ein mit zehn Millionen Euro gefördertes EU-Projekt, das den kostenlosen Zugang zu ferngesteuerten und realen wissenschaftlichen Laboren ermöglicht. Geleitet wird das Projekt von Professor Michael Auer, Danilo Zutin ist sein Stellvertreter. Mujkanovic, Christian Kreiter und Studierende des Masterstudienganges Remote Systems arbeiten mit. „Während die Australier schlafen, können die Schüler in ihrem Labor Versuche mit Radioaktivität durchführen“, sagt Mujkanovic. Oder man schaut ins CERN, das Europäische Kernforschungszentrum. Oder baut Online-Schaltkreise – wie es eine Volksschullehrerin in Liebenfels macht. Das Ziel ist immer dasselbe: „Dass die Schüler theoretische Konzepte leichter verstehen und ermutigt werden, eine wissenschaftliche Karriere anzustreben.“